Als ich euch Anfang März einen Monatsrückblick auf meinen Februar in Tagebuchform bot, konnte noch niemand von uns ahnen, dass dies der letzte "normale" Monat für unabsehbare Zeit sein würde - ein Monat, in dem man Museen besuchte, etwas mit Freunden unternahm, sich mit Familienmitgliedern traf, ohne Mundschutz in den Supermarkt oder zur Arbeit ging...
Man kann sagen, dass der rostrosige März "zweigeteilt" war. An den Tagen bis zur Monatsmitte war noch einiges los - danach wurde mein Kalender vom Wörtchen "abgesagt" durchzogen. Heute erzähle ich euch also, was wir im März erlebt haben - und was nicht .... und was stattdessen! 😉 (Ein paar Kombinationen aus meiner #schrankshopping - #capsulewardrobe bekommt ihr bei der Gelegenheit auch wieder zu sehen.) Langeweile kam jedenfalls keine auf. Mein Beitrag ist dadurch abermals ziemlich lang geworden, aber ihr habt ja bis zu meinem nächsten Posting rund eine Woche Zeit, um ihn euch zu Gemüte zu führen.
Servus ihr Lieben!Vielen Dank für die vielen Kommentare und auch die spannende Diskussion, die sich im Kommentarbereich zu meinem vorangegangenen Beitrag
#Corona Extra 2: Bitte keine Panik! entwickelt hat. Bald wird es dazu eine weitere Folge geben. Heute allerdings gibt es von mir wieder einen Monatsrückblick in Tagebuchform. (Ich habe nicht unbedingt vor, euch nun in
jedem Monat solch ein Tagebuch zu bieten, aber als Kontrast
zum wild bewegten Februar ist das in jedem Fall eine ziemlich interessante Sache.) So
richtig,richtig ruhig geht es im Rostrosenleben immer noch nicht zu, weil unerwartete Herausforderungen dazugekommen sind, aber der März ist spätestens ab der Monatsmitte anders geworden als der Feber - und anders als erwartet.
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So., 1. März:
Ein gemütlicher Sonntag, an dem wir unter anderem trainieren gehen - ich bei Mrs. Sp*rty, mein Mann in der Kraftkammer. Danach backen wir Brot, wie wir's etwas mehr als zwei Wochen zuvor in einem Volkshochschulkurs gelernt haben. Und wir bereiten fürs Abendesseneinen feinen Rindsbraten aus Bio-Rindfleisch zu.
Mo., 2. März:
Am Vormittag dieses Tages haben wir in Mödling eine Besprechung wegen eines Umweltschutz-Projektes, das wir vorgeschlagen haben. Die Besprechung läuft gut, das Projekt gefällt - aber jetzt liegt es wegen Corona auf Eis...
In der folgenden Collage seht ihr mein Outfit für den Besprechungstermin - wie so oft durfte mein weinroter Biobaumwoll-Maxirock mitspielen. Am Nachmittag unternehme ich einen Spaziergang.
Di., 3. März:
Abermals ein Besprechungstermin - diesmal geht es um ein Klimaschutzprojekt im Bezirk Baden. Ob bzw. wann daraus etwas werden kann, ist nun ebenfalls fraglich. Am Abend nehme ich an einer Sitzung der Österreichischen Baumfreunde teil, zu der ich bei der Vormittagsbesprechung eingeladen wurde. Diesmal trage ich den hellroten Biobaumwoll-Maxirock, und sowohl auf dem Shirt als auch auf dem selbstgefärbten Gilet tummeln sich Röslein.
Mi., 4. März:
Abermals einer unserer computerfreien Tage, die wir uns auch sonst frei halten von sämtlichen Terminen.
Ausgerechnet diese Tage sind immer heftig "umkämpft", sprich es könnten und sollten (wenn es nach den anderen ginge) alle möglichen Treffen, Verpflichtungen etc. genau an diesem Tag stattfinden. Aber dieser Tag für uns ist ebenso wie jeder andere Termin fix in den Kalender eingetragen - solange es nicht um Leben oder Tod geht, heißt es aus purem Selbstschutz "Sorry, an diesem Tag geht es nicht." (Das musste ich im Zusammenhang mit dem 4. März 2020 viermal sagen. Und habe festgestellt, dass jeder der Termine gut auf einen anderen Zeitpunkt verlegt werden konnte. Eine unangenehme Sache wurde gleich ganz abgeblasen, weil sie sich anders regeln ließ.) Zeit für uns ist wichtig - mindestens genauso wichtig wie die Welt "da draußen" mit ihren Terminen. (Das ist übrigens auch etwas, was man durch die derzeitige Corona-Situation lernen kann: Viele Dinge lassen sich anders und oft nervenschonender und umweltfreundlicher regeln als auf dem "üblichen Weg"... Ich sage nur Homeoffice, Videokonferrenzen etc.)
Do., 5. März:
An diesem Tag verbinde ich das Sporteln bei Mrs. Sp*rty mit einem kleinen Radausflug und der Erledigung eines Fotoauftrags der Baumfreunde. Außerdem ist dies unser Wocheneinkaufstag - im Supermarkt, im Baumarkt und auch bei einem kleinen Ab-Hof-Verkauf, von dem wir vor kurzem erst erfahren haben. Abends backen wir erstmals einen süßen Polentaauflauf mit Apfel, weil Edi sich den gewünscht hat (siehe nächste Collage). Er gelingt prima und wird in unser Repertoire aufgenommen!
Fr., 6. März:
Vormittags haben wir unseren Yogakurs, danach geht Edi zu seinem Friseurtermin. Meiner soll erst ca. zwei Wochen später stattfinden, knapp vor unserer Abreise nach Marokko - zumindest ist das zu diesem Zeitpunkt noch der Plan...
Außerdem testen wir an diesem Tag ein weiteres Rezept von unserem Brotbackkurs.*) Dafür haben wir extra in einem Badener Haushaltswarengeschäft ein backofengeegnetes Emaille-Reindl (= Kochtopf) mit Deckel erstanden, übrigens "handmade in Austria", siehe unten, und kostet nur ein Zehntel des gehypten französischen Pendants. (Brav gefördert, die heimische Wirtschaft, gell?)
Das Brot geht super auf und wird herrlich knusprig - bloß etwas mehr Würze hätte es noch gebraucht. Deshalb kaufen wir bei unserem nächsten Besuch im Hofladen ein gut duftendes Bio-Brotgewürz. Wir lernen von Brot zu Brot dazu und das ist schön! 😊
*) Falls es Interesse an den Brotrezepten gibt, bitte im Kommentar bekannt geben, dann werde ich sie in näherer Zukunft mal einstellen.
Sa., 7. März:
Um die Mittagszeit besuchen wir meine
Mutter im Pflegeheim, danach
treffen wir uns
mit unseren Freunden Brigitte und Peter. Mit ihnen haben wir die für Ende März / Anfang April geplante Reise nach Marokko gebucht und wollen zu dem Thema noch einiges besprechen (auch wegen Corona. Da es vorerst keine Reisewarnungen gibt, sind wir noch relativ zuversichtlich). Außerdem unternehmen wir mit den beiden einen
Ausflug nach Orth an der Donau - darüber möchte ich euch allerdings in einem weiteren Posting mehr erzählen. Wir ernten dort etwas vom reichlich sprießenden
Bärlauch, der am nächsten Tag zu einer Suppe verarbeitet wird. Abends fahren wir noch kurz zu einem Lokal in Wien (dem
Reigen), um dort Karten für ein Konzert am 14. März abzuholen, die man für uns reserviert hat.
So., 8. März:
Es ist wieder einmal Zeit für eine Geburtstagsfeier im Familienkreis: Meine Tochter Jana wird am 12. März blühende 27 und Janas Vater Wolfgang hat am 25. März seinen 61. Geburtstag. Normalerweise feiern wir etwas später im Monat - zumeist zwischen diesen beiden Geburtstagen - aber diesmal ist es glücklicherweise ein früherer Termin geworden... sonst hätte das Treffen vermutlich in diesem Frühjahr gar nicht mehr stattfinden können.
Hier seht ihr mein "Geburtstags-Outfit" für diesen Tag. (Es entstand aufgrund der Farbinspiration von Maren -
FARBKOMBI DES MONATS MÄRZ 20: CINNAMON STICK und STORM -
danke dafür! Der Mix von Petrol und Zimtbraun kommt mir sehr entgegen, von selbst ist mir die Idee, das petrolfarbige Sommerkleid zum "zimtigen" Shirt mit dem Glasperlen-Ausschnitt zu kombinieren, allerdings noch nie gekommen).
Wir feiern zuerst im
Dreimäderlhaus in Wolfsgraben, danach im Haus von Oma Marianne und Opa Georg, Wolfgangs Eltern. Marianne und Jana haben wieder je eine feine Torte gebacken. Am Spätnachmittag unternehmen Edi und ich noch einen
Frühlingsspaziergang, um das schöne Wetter dieses Tages zu genießen und die Tortenkalorien abzubauen.
Mo., 9. März:
An diesem Tag findet unser letzter Besuch bei meiner Mutter im Pflegeheim statt. Den nächsten hatten wir für 15. März vorgesehen, doch zu diesem Zeitpunkt sind die Pensionistenheime bereits von der Öffentlichkeit abgeriegelt.
Viele Gedanken gehen mir dazu durch den Kopf: Wie geht es meiner Mutter damit? Wird sie uns "danach" noch erkennen, falls es überhaupt ein Danach gibt? Glaubt sie, wir haben auf sie vergessen? Weiß sie, dass es zu ihrem Schutz passiert? Angeblich geht es ihr gut, sie isst und hat keine Covid-Symptome. Ich bin den Schwestern und Pflegern in jedem Fall dankbar, dass sie die Stellung in so schwierigen Zeiten halten. Und ich wünsche mir, dass solch "systemrelevanten Berufen" im Zukunft mehr Anerkennung (auch in finanzieller Hinsicht sowie Einstellung von mehr Personal zur Entlastung) entgegengebracht wird!
![Bild könnte enthalten: Text „Twitter @DrWaumiau 2020 WIRD ALS DAS JAHR IN DIE GESCHICHTE EINGEHEN, IN DEM POLITIK UND WIRTSCHAFT ZUGEBEN MUSSTEN, DASS BERUFE, DIE SEIT JAHREN FÜR PERSONALMANGEL, GERINGE WERTSCHÄTZUNG, UNBEZAHLTE ÜBERSTUNDEN UND VERGLEICHSWEISE NIEDRIGE BRUTTOLÖHNE BEKANNT WAREN, SYSTEMRELEVANT SIND. SCHWARZER-KAFFEE.COM KAFFEE“]() |
Geteilt über Facebook - und nun auch hier |
Für alle, die hier noch nicht so lange lesen: Meine Mutter ist knapp 94 und seit Herbst 2013 ein Pflegefall - gelähmt und auch sonst bewegungseingeschränkt, bettlägrig, geistig etwas reduziert, aber durchaus ansprechbar. Sie ist in dieser Zeit dem Tod mehrmals "von der Schaufel" gesprungen, wie es so schön heißt. Eine Ärztin im Heim sagte zu meinem Bruder und mir einmal, dass der starke Lebenswille unserer Mutter vor allem daher rührt, dass wir uns so um sie kümmern. Sie wurde fünf bis sieben Mal pro Woche von meinem Bruder, von mir und von anderen Familienmitgliedern besucht; wir haben in den letzten Jahren vor allem ihre Hand gehalten, ihr das Essen verabreicht und ihr etwas erzählt, weil sie selbst kaum noch gesprochen hat. Es ist nicht so, dass wir ihr oder uns wünschen, dass sie "ewig" weiterlebt, aber wir wollen auch nicht, dass sie das Gefühl hat, einsam und verlassen sterben zu müssen, wenn ihr versteht, was ich meine. Nun können wir nichtmal mit ihr telefonieren, sondern ihr nur durch das Pflegeheimpersonal Grüße ausrichten lassen...
Di., 10. März:
Vormittags trainiere ich bei Mrs. Sp*rty, am frühen Nachmittag fahre ich mit meiner Tochter ins "benachbarte Ausland": Denn eins meiner Geburtstagsgeschenke war ein gemeinsamer Besuch in einem Hand- und Fußpflegesalon in Sopron / Ungarn. Das haben wir auch schon im Vorjahr gemacht und Jana wünschte sich solch einen "Mädels-Beauty-Nachmittag" auch heuer wieder. Zum Glück haben wir damit nicht bis nach ihrem Geburtstag gewartet, denn bald nach diesem Tag wurden die ungarischen Grenzen dicht gemacht.
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Mein Mutter-Besuchs-Outfit vom 9.3. und Edis Nussbrot vom 11.3. (Beim nächsten Mal will er etwas mehr Nüsse nehmen.) |
Mi., 11. März:
Kontakte zu Personen in Pflegeheimen sollen reduziert werden, heißt es, aber noch kein Wort von einer Totalsperre. Allmählich kommen Zweifel auf, ob unsere gepante Marokko-Reise noch stattfinden wird.
Edi hat beschlossen, ein Brot mit Walnüssen zu backen - in der Collage oben seht ihr das gelungene Ergebnis, unten mein Ensemble, das ich zum Banktermin trug - eine Kombination aus petrolgrünem Rock und zimtbraun-marineblau geringeltem Shirt (beides von Öko-Labels, beides inspiriert von Maren).
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Kater Maxwell ist wie so oft beim Shooting dabei - im Lauf der nächsten Tage entwickelt er sich zum Sorgenkind... |
Do., 12. März:
Der Geburtstag meiner Tochter. Aber an diesem Tag telefonieren wir nur, gefeiert haben wir ja schon. Keiner von uns hat erwartet, dass unser Besuch im Manikürsalon in Sopron unser letztes Treffen für unbestimmte Zeit sein würde. An diesem Tag unternehmen Edi und ich einen ausgedehnten Frühlingsspaziergang bei schönem blauem Himmel. Der Mirabellenstrauch, den ich im Sommer so gern beernte, ist von Blüten übersät und voller Bienen! Und wie man sieht, sind noch einige Flugzeuge unterwegs.
Abends gönnen wir uns wieder eine Rückenmassage. (Es ist wegen Corona die letzte für längere Zeit - auch aus diesem Grund bemühen wir uns so sehr darum, unser Sportprogramm möglichst intensiv durchzuziehen. Denn diese Massagen leisten wir uns nicht, weil wir Luxusgeschöpfe sind, sondern um gegen gewisse körperliche Beschwerden / Schmerzen anzukämpfen. Nun müssen wir das allein mit muskelaufbauendem und gelenkschonendem Sport schaffen.)
Fr., 13. März:
Vormittags ist unser letzter Yogakurs vor den Corona-Beschränkungen. Nachmittags steht unser Wocheneinkauf auf dem Programm, denn am Freitag hat "unser" Bio-Hofladen immer geöffnet. Doch Tags zuvor hat unser Kanzler "Maßnahmen zur Virus-Eindämmung" angekündigt - und deshalb ist in allen Lebensmittelläden die Hölle los.
Um "unseren" kleinen Supermarkt machen wir einen Bogen, als wir den überfüllten Parkplatz sehen. Der Hofladen ist auch extrem gut besucht, aber es gibt noch so heißbegehrte Waren wie Mehl, Milch, Eier oder Nudeln, jedoch keine Hefe 😉. Wir kaufen die für uns üblichen Mengen ein und suchen dann nach einem nicht so extrem überfüllten Supermarkt für jene Waren, die es im Hofladen nicht gibt. Immerhin finden wir einen, wo es noch einen Parkplatz und einen Einkaufswagen für uns gibt. Faszinierend, was Menschen so zusammenkaufen, wenn sie befürchten, dass man bald nicht mehr einkaufen gehen kann: Die Einkaufswägen quellen über, und zwar nicht nur vor Mehl, Klopapier & Co, sondern auch vor Chips und ähnlichem Schrott.
Der Vortrag zum Thema Kräuter, den ich am späteren Nachmittag besuchen wollte, wurde abgesagt.
Sa., 14. März:
Ich unternehme einen
Spaziergang in unserem Auwald, u.a. um dort
Bärlauch zu "ernten". So viele Menschen wie an diesem Tag habe ich hier noch nie spazieren gesehen! (Vielleicht ein Versuch, noch rasch Frischluft zu "hamstern"...) Diesmal
höre ich den
Specht nicht nur, sondern kann ihn auch fotografieren! Zum Glück habe ich die Nikon mit dabei, zwar nicht mit dem ganz großen Objektiv, aber mit dem Nikkor 18-200. (Weitere Fotos dieses Tages habe ich euch
HIER gezeigt.)
Das für den Abend geplante
Pendragon-Konzert im Reigen findet nicht statt. Ursprünglich hieß es, dass es zweigeteilt wird (mit jeweils weniger als 100 Besuchern), doch die Band hat die
Europatournee abgesagt. (Auch unsere
Marokkoreise, die am 26. März hätte losgehen sollen, ist nun
endgültig abgesagt. Das Geld bekommen wir angeblich bis auf 15 Euro Bearbeitungsgebühr in zwei Wochen zurück.)
Stattdessen schmücke ich unser Wohnzimmer mit meiner
galgenhumorigen Corona-Extra-Deko -
KLICK - und backe ein sogenanntes
Fünf-Minuten-Brot. Zum Glück haben wir noch vor den Panikkäufen genug Mehl und Germ für unsere Brotbackmanöver gekauft. Beim
Teigkneten, -falten, -klopfen, -zermanschen... kann man sich herrlich austoben und auch allfällige Wut gut loswerden. Statt fünf Minuten knete ich zehn, danach fühlen sich meine Hände herrlich samtig an und
ich bin wieder mit der Welt im Reinen. Es ist, wie es ist. Punkt.
So., 15. März:
Dieser Tag ist der letzte, an dem man bei Mrs. Sp*rty trainieren kann, das nütze ich aus; außer mir ist noch eine weitere Frau da, die sich genau das gleiche dachte wie ich: Schnell noch sporteln! Wir plaudern beim Training angeregt miteinander - auch solche einfachen Gespräche werden danach zur Mangelware.
Danach machen sich Edi und ich über eins unserer Kellerregale her, in dem wir Farb- und Lackdosen, Moltofill etc. aufbewahren. Manche Farben sind schon total eingetrocknet. Wir sortieren mehr als die Hälfte aus. Nachdem allerdings ab dem nächsten Werktag die Müllplätze nur für absolut unaufschiebbare Fälle geöffnet haben, müssen wir das Zeug weiterhin im Haus aufbewahren.
Anschließend bereiten wir aus dem Bärlauch, den ich am Vortag geerntet habe, zwei Gläser mit Pesto zu.
Mo., 16. März:
Dieser Tag sollte ursprünglich wieder ein "Traude-Tag" werden, an dem ich mir keine Termine aufhalsen lasse - aber wegen Corona gibt es jetzt sowieso keine Termine, also beschließen Edi und ich, unseren ersten Zu-Fuß-Einkauf mit dem Anti-Hamster-Rucksack zu unternehmen.
Di., 17. März:Für diesen Tag ist laut meinem Kalender Mrs. Sp*rty vorgesehen - also wird
zu Hause mit Hilfe der Mrs.-Sp*rty-App eifrig trainiert. Auch Edi macht fleißig mit. Außerdem hätte ich an diesem Tag einen
Friseurtermin bei unserer Nachbarin gehabt -
abgesagt. Apropos "Friseur" - hier ein bisserl was Witzig-Haariges von WhatsApp:
Mi., 18. März:
Der 18.3. ist nicht nur
Ingemar Stenmarks Geburtstag (vergesse ich nie, seit ich als Teenager sein "größter Fan" war) - es wäre auch der Tag gewesen, wo Edi und ich unseren
ersten "echten" Einsatz als Komparsen gehabt hätten: bei der Krimiserie
Schnell ermittelt. Aber daraus wurde jetzt mal "Dank Corona" nichts -
abgesagt. Also gehe ich zum
Power-Walken und verbrauche binnen 49 Minuten 497 Kalorien. Das hat schließlich auch was 😉. Vom Freundes- und Familienkreis werde ich weiterhin mit liebevollen, tierischen, nachdenklichen oder lustigen Bildern und Filmchen versorgt. Hier wieder eine kleine Auswahl:
Do., 19. März:
Es wird wieder zu Hause trainiert, u.a. hab ich jetzt auch ein tolles Bauchmuskelprogramm. Wenn die Quarantäne zu Ende ist, werde ich fitter sein als der fitteste Turnschuh! Außerdem gehen wir wieder mit dem Rucksack Anti-Hamster-Einkaufen. Dann ölen wir zwei Holztische sowie die Steher unseres Pavillons mit dem Holzöl, das wir beim Aufräumen des Kellerregals gefunden haben.
Leider macht uns Kater Maxwell (16 J.) Sorgen. Seit ein paar Tagen schon frisst er nur sehr wenig Weichfutter und verweigert sein liebstes Trockenfutter komplett. Und als wir ihm eins seiner geliebten Vitamin-Herzchen geben, beißt er drauf, spuckt es entsetzt aus und faucht es an. Und er lässt sich nicht an die rechte Backe fassen - offenbar hat er schlimmes Zahnweh. Damit ist klar, wir müssen am nächsten Tag einen Tierarzttermin vereinbaren.
Fr., 20. März:
Tierarztbesuche sind gar nicht so einfach in Zeiten wie diesen. Unser langjähriger Tierarzt ist vor einiger Zeit in Rente gegangen; wir müssen zu einer noch unbekannten, aber netten Tierärztin in einer nahegelegenen Ortschaft. Sie gibt uns telefonisch einen Termin für den späteren Nachmittag. Bis dahin muss Maxwell zu Hause und - wegen einer wahrscheinlichen Betäubung - nüchtern bleiben.
Weil Freitag unser Yoga-Tag war, machen wir (unter strenger Beobachtung von Kater Maxwell) vormittags
Yogaübungen nach der
Down Dog-App. (Die ist wegen der Corona-Krise bis zum 1. Mai gratis.) Und weil das Wetter traumhaft schön ist, unternehme ich später noch einen
Spaziergang bei blitzblauem Himmel.
Dann ist es Zeit für den Tierarztbesuch.
Die Tierhalter müssen draußen bzw. in ihren Autos warten, während die Tiere untersucht werden. Ich gehe einstweilen ein bisschen draußen auf und ab und sehe einen Kinderspielplatz mit rotweißen Absperrbändern - wegen Corona dürfen die Kinder nichtmal mehr die Rutsche benützen. Die Ärztin kommt wieder heraus und teilt uns mit, dass Maxwells Nierenwerte nicht sehr gut sind und dass er ein starkes Herzgeräusch hat. Deshalb wagt sie es nicht, den Kater zu narkotisieren und seine Zähne zu behandeln. Wegen seiner Nieren wiederum ist ein Entzündungshemmer nicht empfehlenswert. Mäxi bekommt ein Depot-Antibiotikum gespritzt und wir die Empfehlung, einen Herzultraschall in einer Tierklinik machen zu lassen. Auch das ist, wie wir am Montag erfahren müssen, in Zeiten wie diesen nicht so einfach.
Der Frühling ist da - und es wird wieder kalt. Aber es gibt genug im Haus zu tun und ich verbringe an diesem Tag auch einige Zeit mit Bloggen - und schon ist der Samstag vorüber.
Während wir beim Frühstück sitzen, schneit es! Aber zum Glück hört es bald wieder auf und es bleibt nichts liegen. Der Garten ist schon voller Frühlingsblüten, ich hoffe der Kälteeinbruch schadet den Pflanzen und Tieren nicht. Wir trainieren wieder zu Hause.
An diesem Tag versuchen wir uns an
selbstgemachten Vollkorn-Handsemmeln - und ich muss sagen, die gelingen richtig gut! Wir machen einige mit Sesam und einige ohne (siehe Fotos unten).
Hier das Rezept, nach dem wir
ungefähr gearbeitet haben, allerdings hatten wir weder
Backmalz noch
Malzextraktflüssig und wir haben auch keinen Backstein. Aber wenn man sich keine "perfekten" Wiener Kaisersemmeln erwartet, sondern "nur" besonders feine Weckerln, wird man nicht enttäuscht.Abends hätten wir wieder einen Komparsentermin bei Im Zentrum gehabt, aber der wurde natürlich abgesagt. Die Sendung findet jetzt ohne Publikum statt.
Wir rufen gleich am Morgen in der nächstgelegenen Tierklinik an und erfahren, dass dort zur Zeit keine Ultraschalluntersuchungen durchgeführt werden. Also müssen wir doch in die doppelt so weit entfernte Klinik Parndorf, die uns die Tierärztin empfohlen hat. Wir rufen dort an und erhalten einen Untersuchungstermin am Donnerstag. Auch an diesem Tag trainieren wir wieder nach unseren Sprt-Apps.
Ein eisig kalter Tag, weshalb ich mich für unsere Einkaufstour in warme Wolle einwickle (siehe unten). Diesmal fahren wir mit dem Auto, weil wir mehr besorgen müssen und außer "unserem" kleinen Supermarkt auch den Bio-Hofladen aufsuchen. Dafür gehe ich später dann noch walken, um ausreichend Bewegung zu bekommen.
An diesem Tag hätte der Rauchfangkehrer zu uns kommen sollen, aber auch dieser Kontroll-Termin ist abgesagt wegen Corona. Edi und ich ziehen u.a. wieder unser Turnprogramm durch.
Dieser Tag wäre der Tag unserer Abreise nach Marokko gewesen. Im Nachhinein kann man nur sagen, zum Glück wurde die Reise abgesagt. Nicht nur wegen Corona, sondern auch wegen unseres Katers! Um 12.15 Uhr haben wir den Termin in der Tierklinik Parndorf. Sie ist etwa eine Dreiviertelstunde Fahrzeit von uns entfernt - und Maxwell weint normalerweise schon nach zwei, drei Minuten Autofahrt. (So ist es letztendlich auch dieses Mal). Aber er setzt sich vormittags trotzdem schon mal freiwillig in den Transportkorb. Vielleicht ahnt er etwas, weil er nicht hinaus darf und nüchtern bleiben muss? Edi und ich nehmen ein Mittags-Lunchpaket für uns mit und ein Leckerli-Stangerl als "Danach-Belohnung" für Mäx.
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Beim Ultraschall bestätigt sich leider der Verdacht der Tierärztin, Maxwell hat ein schwaches Herz und offenbar auch eine Arterienverkalkung. Die Empfehlung lautet, mit der notwendigen Zahnbehandlung bis zum kommenden Mittwoch zu warten, weil da eine Anästhesistin in der Klinik anwesend ist, die die Narkose ganz genau auf ihn abstimmen kann. Außerdem wird empfohlen, Mäxi schon am Dienstag in die Klinik zu bringen, damit zuvor noch durch eine Infusion seine Nieren gestärkt werden können. So machen wir das dann auch.
Der für diesen Abend vereinbarte Massagetermin entfällt wie gesagt wegen Corona.
Als Abendessen gibt's Spaghetti mit unserem selbstgemachten Bärlauchpesto, frisch geriebenem Parmesan und gerösteten Pinienkernen - köstlich (siehe oben)! Und Maxwell darf natürlich auch wieder etwas essen 😻.
Einkaufsspaziergang mit dem Anti-Hamster-Rucksack. Der Himmel ist blitzblau, aber Nina und Maxwell ziehen es vor, im Haus zu bleiben. Unterwegs zum Supermarkt begegnet uns bei einer "Gstettn" (einem unbestellten Grundstück) eine geschorene (Ex-)Langhaarkatze, die vermutlich mal mit total verfilzten, verkletteten Haaren nach Hause gekommen ist und deshalb diese ungewöhnliche "Frisur" verpasst bekommen hat. Sie wirkt aber total selbstbewußt und lässt sich bei ihrer Mäusejagd nicht von uns stören. Unser Indoor-Training ziehen wir auch wieder durch.
Weil die Wetterstation eher kühle Temperaturen anzeigt, trage ich abermals den kuschelwarmen Wollpullover, aber damit wird mir beim Gehen dann doch zu warm. Im Lauf des Nachmittages erledige ich dann noch etwas im Garten (Stichwort "Blühhügel & Pokale"), aber was es damit genau auf sich hat, erzähle ich euch ein andermal.
Nach dem Frühstück ziehen Edi und ich wieder das Yoga-Programm durch; nachmittags hingegen zieht es mich mit den Walkingstöcken in den Wald, denn es ist ein wunderschöner und auch relativ warmer Tag: Ich kann im Langarmshirt am Fluss entlang walken 🌞
Die Sommerzeit beginnt. Und obwohl bei WhatsApp lustige Bilder kursieren, die mit Lachgesichtern 😂 daran erinnern, dass die Zeitumstellung beginnt und dass wir da nun "eine Stunde länger zuhause bleiben" können, wird uns in Wahrheit eine Stunde geklaut. Irgendwie kommen wir an diesem Tag kaum in Schwung und in meinem Kalender steht - nichts... Ich kann mich vage erinnern, dass wir froh waren, tags zuvor das schöne Samstagswetter genossen zu haben, und ich nehme an, bis auf etwas Haushaltskram, Kochen und Bloggen habe ich / haben wir an diesem Tag nicht viel erledigt.
Mo., 30. März:An diesem Tag sieht's draußen wieder schöner aus. Begeistert stelle ich fest, dass der Felsenbirnbaum schon so richtig hübsch blüht. Und auch sonst tut sich im Garten jetzt schon so einiges, das mir Freude macht. Wir bekommen außerdem eine Lieferung von zwei riesigen Kartons - der Inhalt hat ebenfalls mit dem Garten zu tun. Worum es sich handelt erzähle ich euch ein andermal.
Di., 31. März:Dies ist der Tag, an dem wir unser Katerchen Maxwell wieder in den Transportkäfig setzen und mit ihm die weite Fahrt nach Parndorf antreten müssen. Es ist ein seltsames Gefühl, ihn in der Tierklinik"abzugeben" und ohne ihn wieder nach Hause zu fahren, weil er an diesem Tag an die Niereninfusion gehängt wird. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich je eines meiner Tiere über Nacht in einer Klinik lassen musste. Und da wir ja von Maxwells Herzschwäche wissen, ist da auch dieses beklemmende Gefühl, nicht zu wissen, ob die Zahn-Op. am nächsten Tag gut gehen wird.
In solchen Fällen tut Ablenkung gut. Da uns schon bei der Hinfahrt nach Parndorf unterwegs eine Kirche mit Zwillingstürmen aufgefallen ist, überrede ich Edi, auf dem Rückweg bei dieser Kirche Halt zu machen. Und so kann ich für Nova auch gleich Fotos für ihr Glockenturm*)-Linkup und für ihr T in die neue Woche aufnehmen.
Die
römisch-katholische Pfarrkirche Kaisersteinbruch ist laut Inschrift "ERBAUET ANNO 1745" und wurde den
Pestheiligen Rochus und Sebastian geweiht - das passt irgendwie in Zeiten wie diesen: Heilige haben ja häufig mehrere Zuständigkeiten - vielleicht wird von den beiden daher auch die Corona-Pandemie "mit übernommen"... (?)
*) Die Kirche besitzt übrigens seit 2016 eine zweite Glocke und kann nun in Stereo erklingen.
Ihr Lieben, damit bin ich nun am Ende meines "März-Tagebuches" angekommen. Aber für alle, die wissen wollen, wie es mit Maxwell weiterging, kommt jetzt noch eine kleine Zugabe:
Wir wurden am Mttwoch, 1. April, ganz schön auf die Folter gespannt. Maxwells Operation wurde nämlich wegen diversen Notfällen vom Vormittag zunächst auf 13 Uhr und dann auf 16 Uhr verschoben. 🙀 Knapp vor 17 Uhr erhielten wir die Nachricht, dass er wieder am Aufwachen sei, dass er den Eingriff gut überstanden habe, aber dass es wegen seines schwachen Herzens ein bisschen schwierig war. Die Tierärztin meinte, sie sei sehr froh, dass die Narkose von einer Spezialistin gemacht wurde. Um drei Zähne hat unser Kater nun weniger, auf das Ziehen eines vierten Zahnes wurde sicherheitshalber verzichtet, weil Maxwells Blutdruck extrem schwankte und das Risiko zu groß war. Wegen seiner auch nicht so tollen Nierenwerte wurde er noch an eine Infusion gehängt und um 18.45 Uhr durften wir zum Abholen kommen. Letztendlich dauerte es dann noch bis nach 19 Uhr, bis wir unseren Kleinen tatsächlich mitnehmen konnten, und während der Heimfahrt hat er abermals durchgehend geweint - mit ganz heiserer Stimme. Aber auch wenn er wohl noch ein paar Tage braucht, bis er sich wohler fühlt - ich sage mal ganz laut "Uffff!" - wir haben ihn wieder! Er ist allerdings immer noch schwach, doch wir haben es wenigstens schon geschafft, ihm mit ein paar Tricks seine Medizin einzuverleiben. Und zur Kontrolle müssen wir nicht nach Parndorf fahren, die dürfen wir auch bei der Tierärztin in unserer Nähe erledigen.
🐈 🐈🐈🐈🐈
Ihr seht also, trotz Corona und all der geplatzten Pläne und entfallenen Veranstaltungen war auch unser März äußerst erlebnisreich. Schauen wir mal, wie es weitergeht. Das eine oder andere Gartenprojekt ist hier in jedem Fall gesichert 😉. Und was meine Bloggerei betrifft, will ich euch einerseits bald eine Fortsetzung von meinem vorangegangenen Beitrag
#Corona Extra 2: Bitte keine Panik! bieten, andererseits habe ich euch in meinem heutigen Post ein paar ausführlichere Schilderungen von diversen Unternehmungen versprochen. Oh, und
erfreulicherweise habe ich es auch noch immer nicht geschafft, hier
sämtliche Rückblicke auf unsere Februar-Aktivitäten (!) einzustellen 😊 - das heißt, ich kann euch wohl auch im April wieder einige Schilderungen bieten.
Good bye März - Hallo April!
Alles Liebe, eure Traude