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Lady in Red und Fotofestival La Gacilly in Baden

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Salut & Servus, Ihr Lieben!



Europas größtes Fotofestival...
wird nicht etwa in Paris oder Wien abgehalten - auch nicht in London oder Rom oder einer anderen
Weltstadt. Stattdessen findet dieses Festival im französischen 4000-Seelen-Dorf La Gacilly (in der
Bretagne) und heuer zum zweiten Mal auch im niederösterreichischen Biedermeierstädtchen Baden
statt (also in meiner Bezirkshauptstadt, die rund 26.000 Einwohner hat)! Die Rede ist vom
Festival La Gacilly-Baden Photo. (Zusätzliche Infos findet ihr im PS 📷!)


 [Dieser Beitrag kann Werbung enthalten - durch Links zu externen Seiten, desweiteren durch Fotos, Orts-,
Firmen-, Lokal- und Produktnennungen... - die ohne Sponsoring, ohne Auftrag und ohne Bezahlung erfolgt.]
 
Das Schwarzweiß-Bild, vor dem ich hier stehe, stammt von Emanuele Scorcelletti. Über die anderen Fotos und ihre 
SchöpferInnen könnt ihr weiter unten mehr lesen.


Ich habe das Festival im vergangenen Jahr besucht, war sehr angetan und habe euch darüber
 erzählt - klickt HIER, wenn ihr euch meine Berichte von 2018 ansehen möchtet. 

Und natürlich interessierten mich auch die Exponate des diesjährigen Festivals. Einige davon
habe ich inzwischen gesehen, einige noch nicht. An einem einzigen Tag kann ich nicht sämtliche
Bilder betrachten und geistig verarbeiten, aber ich komme immer wieder mal nach Baden und kann
mir die Ausstellung daher "stückerlweise" ansehen.

Das Thema, das sich heuer als roter Faden durch die einzelnen Ausstellungen zieht, lautet:
Hymne an die Erde
📷 📷




Einen Teil der Bilder sah ich noch im Juni, als ich mich mit meiner Tochter in der Nähe des 
Badener Kurparks traf. An diesem Tag war ich übrigens als "Lady in Red" unterwegs - also mit
meinem neuen roten Kleid. Ich entdeckte es quasi gleichzeitig mit meinem gelben Jumpsuit - ich
habe euch HIER darüber erzählt.

Und weil dieses Leinenkleid (im Gegensatz zu meinem neulich gezeigten "Orange-stichigen"
kirschtomaten-roten Kleid) das "richtige Rot" hat, also den satten "fleisch-tomatigen" Rotton 🍅,
in dem ich mir schon lange ein Kleid wünsche, wurde es gekauft und seither schon einige Male
von mir getragen. In der unteren Collage seht ihr es in drei verschiedenen Kombinationen:





Zurück zum Fotofestival und zum Badener Kurpark: Hier gibt es zwei einander gegenüber 
gestellte Foto-Serien. Die auf der linken Seite zeigt die spannenden Mikroskop-Bilder, die ihr in 
meinen Collagen Nr. 2 und Nr. 4 sehen könnt - fotografiert von Spike Walker. Jana und ich fanden, 
dass die Aufnahmen von Vanillin, Dopamin, Chinitin, Algenkolonien & Co. tolle Stoffmuster
oder abstrakte Wandgemälde abgeben würden. 
(Zusätzliche Infos - auch zur Serie auf der rechten Seite - findet ihr im PS  📷 📷 📷 !)





Em Ende dieser ersten 
Ausstellungs-Besuchsetappe abermals ein Blick auf das rote Kleid in den drei Trage-Variationen:
Links: Mit dem Rosengürtel, einem Einkaufskorb und einer roten Second-Hand-Tasche kombinierte 
ich das Kleid, als Edi und ich zum Bauernmarkt gingen. Mitte: Der grüne Gürtel vom Weltladen und 
die grünen Sandalen vom Umweltversand Waschb*r trug ich, als ich mit Jana in Baden war, um das
 Fotofestival zu besuchen. Rechts: ganz ohne Gürtel, aber mit grünem Seidentuch im Haar und 
Schmetterlingsbrosche kombinierte ich mein rotes Kleid an einem heißen Tag, als Edi und ich
 zuerst meine Mutter im Pflegeheim besuchten und dann unseren Wocheneinkauf erledigten.



Temperamentvolles Rot mag ich sehr - früher dachte ich, als Rothaarige könne ich feurige 
Rottöne nicht tragen, doch diese Ansicht habe ich längst abgelegt und trage, worauf ich Lust habe. 
Rot mit grün (oder grün mit rot) ist inzwischen sowieso meine allerbeste und -liebste "Energie-
Kombination". 

Aber nicht nur ich kleide mich gerne in rot!
Diverse Wanzen in unserem Garten beweisen recht deutlich, dass auch die Kombination von 
rot und schwarz sehr chic ist - sie wirkt zugleich elegant und auffallend:




Nachdem ich im vergangenen Jahr
einige Kleidungsstücke von weiß-schwarz auf rot-schwarz umgefärbt habe, kann ich bei
dieser Farbkombination mithalten. Zum Beispiel mit diesem Shirt, das früher mal so aussah
und meinem roten Maxirock. Die rote Second-Hand-Tasche habt ihr oben schon zusammen mit
 dem roten Leinenkleid gesehen - ich habe sie vor ein paar Wochen im Badener Henry-Laden des 
roten Kreuzes*) entdeckt. 


 


*) Außerdem kaufte ich dort eine rot-gemusterte und eine gelbe Bluse - beide ebenfalls Second Hand. Ich zeige sie euch 
ein andermal. Damit ist jetzt mal wieder Schluss mit Klamotten-Käufen. Ganz besonders mit dem Ankauf von neuen
 Kleidungsstücken wie dem roten Kleid und dem gelben Jumpsuit... Wenn euch interessiert warum, lest bitte im PS über
 die Slow-Fashion-Season-Challenge.
👗👗👗👗




Abgesehen von dem neuen roten Leinenkleid, das ich euch oben gezeigt habe, sind alle
Kleidungsstücke, die in meinem heutigen Post vorkommen, entweder alt oder sehr alt.

Das Kleid unten habe ich genau wie das Shirt oben von weiß-schwarz auf rot-schwarz
umgefärbt. Es sah früher so aus. Den Maxirock trage ich darunter, weil ich meine Kleider auf
 diese Weise gern "verlängere". Warum das so ist, habe ich u.a. hier erzählt. Und mal abgesehen
davon finde ich, dass Maxi-Röcke und -Kleider gut zu meinem Lebensgefühl passen. Die legeren
Zutaten wie der braune Leder-Flechtgürtel und das Fransen-Häckeljäckchen verleihen der
Kombination einen leichten "Boho-Touch".




So war ich gekleidet, als ich ein weiteres Mal nach Baden kam. Ich hatte einem Arzttermin und
beschloss, anschließend die Gelegenheit zu nützen und ein paar weitere Bilder des La Gacilly-
Fotofestivals anzusehen.  




Diesmal wollte ich vor allem die Exponate im Doblhoffpark sehen - denn schon im
vergangenen Jahr haben mich die großformatigen Fotografien in der wunderschönen
Gartenkulisse ganz besonders beeindruckt.




Immerhin befindet sich in diesem Park das Rosarium - Österreichs größter Rosengarten mit
30.000 Rosenstöcken in 800 Rosensorten. Allein der Duft ist an manchen Stellen schon
überwältigend! Dazu kommt alter Baumbestand und schöne Architektur. In der folgenden
Collage seht ihr z.B. das im Park gelegene Schloss Weikersdorf, das heute ein Spa-Hotel ist.

Das Schloss bietet einen wunderbaren Hintergrund für die märchenhaft anmutenden Bilder des
österreichisch-amerikanischen Künstlerduos Sarah Cooper und Nina Gorfer.




Die Fotografien wirken zum Teil wie altmeisterliche Gemälde oder Malereien aus Klimts Atelier.
 Ihre Ästhetik spricht mich sehr an - ich liebe schon seit meiner Kindheit einen Stil, der einerseits
klare Konturen, andererseits fantasievolle, Rätsel aufgebende Verspieltheit bietet. Eine Bildsprache
wie diese ist demnach für mich ganz besonders faszinierend und ich kann mich in die Szenen
hineinträumen. In dieser Bildergalerie könnt ihr euch ein paar weitere Werke von Cooper/Gorfer
ansehen, die mir sehr gefallen.




Mit einer der Gärtnerinnen, die sich im Park um Verblühtes kümmerten, kam ich ins Gespräch,
weil sie glaubte, dass sie mir in ein Foto gelaufen war. Mich interessierte, ob die Frau, die Tag für
Tag in diesem Park arbeitet, mit den ausgestellten Fotografien ebenfalls etwas anfangen kann,
deshalb fragte ich sie, ob die Bilder im Park ihr Fall wären.




Sie meinte zögernd, manche schon, eines ganz besonders, denn darauf wäre ein Mädchen mit einer
Katze zu sehen und sie selbst würde Katzen und überhaupt Tiere sehr lieben. In der Folge plauderten
wir über unsere Katzen - ich denke, das Thema Fotografie interessierte die Gärtnerin nicht allzu
sehr 😉. Ihr Lieblingsbild seht ihr jedenfalls in der folgenden Collage links:




Für mich erzählen die Fotogemälde von Nina Gorfer und Sarah Cooper unter anderem auch
über die Verschmelzung der dargestellten Frauen mit der Natur oder über die Beziehung mit
ihrer Umgebung (und mit den Stoffen, in die sie sich hüllen). Manche Frau, manches Mädchen,
scheint eins zu werden mit der Landschaft rundum - oder ihre unumschränkte Herrscherin zu
sein.




Auch die Aufnahmen selbst - nicht nur von diesem Künstlerinnenduo, sondern ebenso von
den anderen FotografInnen - schmiegen sich in die Natur des Parks, mal als Kontrast, mal als ob
sie ein Teil von ihm wären - so zum Beispiel das schwarzweiße Bild der Baumwurzel und der
tanzenden Frauenfüße unter der riesigen alten Platane *).

Den Schöpfer der eindrucksvollen Schwarzweißaufnahmen ist der aus Russland stammende
Fotograf Emil Gataullin. Seine Bilder berühren mich auf eigentümliche Weise - sie wirken, als
wären sie vor fünfzig Jahren entstanden, poetisch, leise und verzaubert - und doch
zeigen sie das ländliche Russland von heute, wie man es hierzulande kaum kennt.


*) Diese einmalige Ahornblättrige Platane, deren Stammumfang 7 Meter beträgt, habe ich euch HIER unter 
Punkt 4 genauer vorgestellt.



Das Bild der Frau mit ihrem kleinen Sohn auf einem weißen Pferd (oben) stammt von
Laetitia Vancon, die zwei Jahre lang auf den Äußeren Hebriden junge Menschen fotografisch
begleitete und dabei die Frage stellte, welche Lebensperspektiven es heute auf einer einsamen Insel
geben kann. Ihre Fotos erzählen Schicksalsgeschichten: Die Frau mit dem Pferd beispielsweise
 wurde vom Vater ihres Kindes verlassen, als sie die Diagnose Multiple Sklerose erhielt...





Es gibt im Doblhoffpark noch zahlreiche weitere Serien, die von der Natur oder von Interaktion
der Menschen mit der Natur und von den Folgen erzählen. Im Teich des Parks schwimmen diesmal
beispielsweise Aufnahmen mit dem Titel Ice von Philippe Bourseiller, die die Erderwärmung und
das Abschmelzen der Gletscher thematisieren; die Serie Landschaften lesen von Olaf Otto Becker
entstand in den Urwäldern Indonesiens und Malaysias und zeigt die Natur in drei verschiedenen
Stadien: in intaktem Zustand, im Zustand der Zerstörung sowie in Gestalt künstlicher Nachahmung.


Oben Brandrodung, links künstliche Nachahmung der Natur - die "Supertrees" in Singapurs Gardens by the Bay.


Ich hoffe, all das regt die Menschen, die die Ausstellung sehen, zum Nachdenken an! HIER 
könnt ihr euch zu den einzelnen Fotografinnen und Fotografen des heurigen Festivals klicken und
euch ihren Zugang zur Fotografie und zum Thema "Hymne an die Erde" schildern lassen. Für mich
war es wieder einmal hochgradig spannend, durch die Bilderwelten und zugleich durch die Natur
des Parks zu spazieren, begleitet vom Duft der Rosen, von Vogelgezwitscher, von Wind... 
- ein ganz anderes Erlebnis als eine Ausstellung in einem Museum...






Vermutlich werde ich mir noch weitere Teile des Fotofestivals ansehen, es dauert ja noch bis
Ende September. Sollte jemand von euch in die Gegend von Baden kommen oder ohnehin nicht
allzu weit davon entfernt leben, kann ich euch einen Besuch nur empfehlen.




Zum Abschluss gibt es noch zwei zum heutigen Farbthema passende Alltags-Outfits
der letzten Zeit zu sehen - oben mein schwarz-rotes Shirt zu meinem umgearbeiteten Bauchtanz-
Rock und zu der darüber gebundenen schwarzen "Spitzenschürze", die vor etwa drei Jahrzehnten
meine Freundin Brigitte für mich genäht hat. (So gekleidet habe ich meine Mutter im Heim
besucht.) Unten dasselbe Shirt zu meiner legeren Schlupfhose und einem meiner Häkel-
Jäckchen. (So war ich mit meinem Mann an einem feuchtkalten Tag im Baumarkt.)




Nun möchte ich euch noch sehr danken für all eure Kommentare zu meinem Juni-Rückblick
sowie dem 13. Kapitel meines Thailand-Reiseberichts, in dem ich euch u.a. unsere Aufnahmen
des spannenden Schienenmarktes gezeigt habe. Demnächst geht es aller Voraussicht nach mit
dem letzten Thailand-Kapitel weiter. Bis dahin...


Fotos: Frau Rostrose sowie Rostrosen-Tochter
...herzliche rostrosige Grüße
von eurer Traude

Gerne verlinke ich passende Beiträge bei: 
My week in colours von Maren - Farbwunder Style, Style Splash von Emma,
den Modischen MatronenNaturdonnerstag von Jahreszeitenbriefe,


PS:
(für alle, die sich näher fürs Fotofestival oder 
für die Slow-Fashion-Season-Challenge interessieren) 

📷
Im Jahr 2003 (oder 2004 - da sind sich Wikipedia und die Festival-Homepage nicht einig) rief  
Bürgermeister Jacques Rocher in seinem Dorf La Gacilly ein Fotofestival ins Leben, das dem Thema
 Mensch und Umwelt gewidmet ist. Jacques ist ein Sohn des 2009 verstorbenen Kosmetikherstellers 
Yves Rocher, der nicht nur als sozial denkender Unternehmer, sondern auch als Pionier in der 
Naturkosmetik und als Umweltschützer gilt; es scheint also schon familiär bedingt einen starken 
Bezug zu Natur und Umwelt zu geben.
Durch die Freundschaft zwischen Jacques Rocher und dem bekannten österreichischen Fotografen 
Lois Lammerhuber gelangte das Festival im Vorjahr von La Gacilly nach Baden bei Wien. Und
wurde zu einem riesengroßen Besucher-Erfolg!

📷 📷
Auszug aus dem Programm: 
Das Festival 2019 ist unserem Planeten Erde gewidmet. Mit zeitgenössischer Fotografie 
wird ihre einzigartige Schönheit ebenso beschrieben wie die Gefahren, die der Menschheit drohen.
 Zwischen Orbit und Mikrokosmos visualisieren 38 Ausstellungen unser Dasein mit einem Plädoyer
 für Frieden, Toleranz und Miteinander, getragen von humanistischer Gesinnung.

📷 📷 📷
Auszug aus dem Text über die Mikroskop-Bilder:
Durch die Präsentation in großen Formaten erinnern sie in seltsamer Weise an die Aufnahmen 
unseres Planeten, die der Astronaut Thomas Pesquet vom All aus gemacht hat.

Die erwähnten Weltraumaufnahmen der Erde befinden sich im Kurpark auf der rechten Seite
 - gegenüber von Walkers Bildern. Auch diese Blicke auf unseren Globus aus 400 Kilometern Höhe
sind interessant - und ihre Kernaussage zudem äußerst wichtig:
"Auf dem Boden haben wir den Eindruck, die Ressourcen unseres Planeten seien unerschöpflich. 
Von dort oben erkennen wir seine Endlichkeit.“ (T. Pesquet)


👗👗👗👗
Zur Slow-Fashion-Season-Challenge:
Ich habe beschlossen, dass ich bei der Challenge mitmache, über die 
Tina HIER erzählt hat. Als ich davon las, war der Anmeldeschluss bereits vorbei, aber man kann ja 
auch inoffiziell dabei sein. Denn: "Die Modebranche ist für den enormen Wasserverbrauch (32 
Millionen Schwimmbäder in Olympiagröße pro Jahr) und die CO2-Emissionen (8% der weltweiten 
Treibhausgasemissionen  - und das rasant wachsende Wachstum) verantwortlich." 

Es geht hier darum, drei Monate lang keine neuen Kleidungsstücke zu kaufen.
Das ist für manche sowieso kein Problem, für andere jedoch eine riesige Herausforderung, 
vor allem in Zeiten von interessanten Sales...
"Wenn 10.000 Menschen teilnehmen", heißt es auf der "COLLACTION"-Seite, "werden wir 
umgerechnet bis zu 300 Millionen Liter Wasser und 1 Million Kilogramm CO2-Emissionen 
einsparen." Das ist wahrlich eine beachtliche Menge! Erfreulicherweise haben sich weit mehr als
 10.000 Teilnehmer angemeldet - nämlich 14487! Und wie gesagt, man kann auch mitmachen, 
wenn man nicht angemeldet ist 😉...


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