Namaste und Namaskaram, ihr Lieben!
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Unsere Indienreise geht dem Ende zu – nur noch ein erlebnisreicher 13. Tag und eine sehr kurze
Hotelnacht liegen vor uns. Doch bevor ich mit dem Reisebericht loslege, möchte ich euch noch
für einiges DANKE sagen. Erstens: Vielen herzlichen Dank euch allen für eure lieben Kommentare
zu meinem Bärlauchblüten-Salatrezept! Weil einige über die Essbarkeit der Blüten erstaunt waren
oder mich gefragt haben, ob man die Bärlauchblätter denn tatsächlich nach der Blüte noch essen
kann, habe ich dort (also am Ende des Rezeptpostings) noch einen kleinen Anhang zum Thema
geschrieben. Zweitens: Vielen Dank auch für eure zahlreichen Besserungswünsche an Edi und an
mich - inzwischen sind wir wieder weitgehend fit! - und drittens: Herzlich willkommen an meine
neuen LeserInnen und danke an alle - die "Neuen" und die "Treuen" - dass ihr da seid und euch für
meinen Blog, meine Bilder und Geschichten interessiert! Ich freue mich, dass ihr wieder
hier bei mir vorbeischaut! Seid ihr alle bereit für die letzte Etappe meines Südindien-
Reiseberichtes? Ich kann euch jetzt schon verraten: Dieser letzte Tag hatte noch eine
wundervolle Überraschung für Herrn und Frau Rostrose parat! :o)

Doch die Überraschung, die ich meine, kam erst gegen Ende des Tages. Der Morgen begann - wie
es sich gehört und wie ihr oben seht - mit Zahnpflege ;o)) Genauer gesagt demonstrierte unser
Reiseleiter Mano nach dem Frühstück im Park unseres Hotels, wie man in Indien traditionellerweise
Zähne putzt: Er ging zu einem Neem- oder Niembaum, brach ein Zweiglein ab und zerkaute es
zu einer kleinen Bürste, die dann ähnlich wie unsere Kaufhauszahnbürsten benützt werden -
allerdings ganz ohne Paste. Die ist auch nicht notwendig, denn Neemöl hat viele pflegende und
medizinisch nutzbare Inhaltsstoffe:
"Von indischen Ärzten werden Niem-Produkte seit 2000 Jahren gegen Anämie, Bluthochdruck, Hepatitis, Geschwüre,
Lepra, Nesselsucht, Schilddrüsenerkrankungen und Verdauungsstörungen und in der Medizin des Ayurveda eingesetzt.
Niem wird als Mittel gegen Kopfläuse und in der Zahn- und Mundhygiene genutzt und soll bei Diabetes mellitus und Krebs
helfen sowie den Cholesterinspiegel reduzieren." (Quelle: Wikipedia)
Wenn man bedenkt, wie strahlend-weiß das Lächeln so vieler Menschen in Indien ist und wie kraftvoll Mano ein paar
Tage zuvor Zuckerrohr zerbissen hat, gehe ich davon aus, dass das Neemöl tatsächlich äußerst wirkungsvoll ist. Und
Neembäume sind im tropischen und subtropischen Klima weit verbreitet - Zahnpflegeprodukte und die Heilmittel gegen
manch ein gesundheitliches Problem kommen für Inder also quasi gratis ins Haus.

Nach Manos Zahnpflegevorführung warf sich unser Busfahrer wieder beherzt ins indische
Verkehrschaos (siehe oben). Unser nächstes Ziel war die einstige französische Kolonie Pondicherry
(oder Puducherry). Die ehemalige Hauptstadt Französisch-Indiens ist unter anderem für das noch gut
erhaltene French-Quarter mit seinen Bauten im französischen Kolonialstil des 18. und 19. Jahr-
hunderts sowie für den Sri Aurobindo Ashram bekannt.
Wir bekamen dort vor allem Gelegenheit, uns ein bisschen auf der
Strandpromenade und im Park umzusehen, uns die Füße zu vertreten und natürlich auch wieder ein
paar Fotos aufzunehmen :o) - wollt ihr mit uns mitspazieren? Auf der Promenade stößt man unter
anderem auf ein vier Meter hohes Standbild Mahatma Gandhis. Die Popularität Gandhis ist in Indien
ungebrochen - wie ihr unten sehen könnt, werden die Rupienscheine nach wie vor von seinem Konterfei
geziert. Auch für den Politiker und Widerstandkämpfer Jawaharlal Nehru wurde nahe der Strand-
promenade eine Statue errichtet - ihr seht sie auf der folgenden Collage ganz oben links - und das
darunter abgebildete Denkmal ist den indo-französischen Soldaten gewidmet, die in den Jahren
1914-1918 "für die Heimat starben".


Auch heute habe ich in meine Collagen wieder ein paar der tollen Fotos unserer Freundin Monika Sch. "eingestreut" :o)
Ganz besonders süß finde ich z.B. das von Moni aufgenommene Babyfoto, das ihr in der nächsten Collage sehen könnt:o)
Ein Stück weiter unten ist dann Moni selbst (im blauen Shirt) neben meinem Göttergatten zu sehen - immer noch mit einem
tapferen Lächeln auf dem Gesicht, trotz ihres angegriffenen Gesundheitszustandes. (Die anderen Bilder stammen wie
gewohnt von Herrn und Frau Rostrose ;o))


Die Pflanzen und das weiße Park Monument (Aayi Mandapam) haben wir übrigens im Bharati-
Park (Government Park) aufgenommen. Die Fotos der Häuser (mit und ohne Baugerüst ;o))
entstanden wie so oft während der Fahrt aus dem Fenster des Autobusses.
Oben habe ich kurz den Sri Aurobindo Ashram erwähnt; wenn ihr mehr über die Begründer des
Ashram erfahren wollt, klickt bitte auf diesen Link. Das Hauptgebäude dieses klosterähnlichen
Meditationszentrums haben wir zwar nicht besucht, doch im Jahr 1968 wurde von Ashram-
Mitgliedern unter der Führung von Mira Alfassa (die in dieser Vereinigung auch „the Mother“/
„die Mutter“ genannt wird) die Modellstadt Auroville gegründet, und ihr statteten wir einen
Besuch ab:


Ursprünglich war Auroville für 50.000
Einwohner konzipiert worden, doch das utopische „Wohn-, Lebens- und Bewusstseinsexperiment“
hat bislang erst rund 2.000 Einwohner. Um ehrlich zu sein, ich kann es verstehen, auch wenn ich die
Grundidee einer friedlichen Gemeinschaft, die auf Selbstversorgung aufbaut, grundsätzlich gut finde
und die Umgebung sicher herrlich ist. Doch wie so ziemlich in jeder Menschen-Gemeinschaft, soll
auch in Auroville nicht alles Gold sein, was glänzt ;o)) Oder wie es in diesem Artikel - der sich vor
allem auf den Umweltaktivismus in Auroville bezieht - so schön heißt:
allem auf den Umweltaktivismus in Auroville bezieht - so schön heißt:
Doch ein Utopia – im Sinne eines perfekten Ortes – sei auch Auroville nicht, ergänzt Litfin. "Aber
es strebt danach, der beste Orte zu sein, den die Menschheit hervorbringen kann – und Menschen
sind eben nicht perfekt."
Im Zentrum Aurovilles steht das Matrimandir („Tempel der Mutter“), eine sehr futuristisch
aussehende, abgeflachte goldene Kugel, die als Ort der Meditation dient. Um dieses Bauwerk zu
sehen, begaben wir uns auf eine kleine Wanderung durch die weitläufigen Grünanlagen von Auro-
ville - und begegneten unterwegs u.a. einem großen Tausendfüßler und einem unfassbaren Baum,
den ich nur als Panoramafoto "einfangen" konnte - wer nicht genau hinsieht, könnte glauben, es
handle sich um viele Bäume, doch in Wahrheit wachsen die vermeintlichen "Stämme" aus den
Ästen des riesigen und uralten "Mutterbaumes" heraus und stützen sie gleichzeitig...

![]() |
Der Banyan-Baum als Zeichen des Lebens und Zentrum von Auroville |

Nach diesem Ausflugging es nach Mahabalipuram, wo wir in unser letztes Hotelzimmer
eincheckten und dann von Mano freigestellt bekamen, ob wir an einer weitere Besichtigungs-
tour teilnehmen oder lieber im Swimmingpool des Hotels planschen, den Fischern am Strand
zusehen, uns ausruhen oder etwas auf eigene Faust unternehmen wollten. Natürlich wäre die
Besichtigung der "Fünf Rathas" - eine Gruppe von fünf monolithischen Tempeln, die in
Besichtigung der "Fünf Rathas" - eine Gruppe von fünf monolithischen Tempeln, die in
der Mitte des 7. Jahrhunderts in einem Stück aus dem Fels gehauen worden sind - interessant
gewesen, und ich finde es immer wieder mal schade, dass man nicht mit einem Hintern auf drei
Kirtagen tanzen kann - aber manchmal gibt es einfach wichtigere Bedürfnisse zu befriedigen als
das Bedürfnis nach Kultur und Bildung. Und liebe Leute, ich kann euch sagen, ich hatte ein
riesiges, unglaubliches, nicht zu ignorierendes Bedürfnis nach einer Tuk-Tuk-Fahrt!
Dieses You-tube-Video stammt zwar aus Bangkok und der Fahrer ist ein bisserl langsam, aber
hier kann man sich wenigstens ansatzweise vorstellen, wie sich TukTuk-fahren anfühlt ...
Wer sich meinen Rajasthan-Reisebericht zu Gemüte geführt hat, konnte dort erfahren, dass die wilden Touren mit
den tuckernden Autorikscha-Taxis für mich - neben dem Kamelritt und dem Elefantenritt - zu den nicht-kulturellen
Höhepunkten unserer ersten Indienreise gezählt haben. Ich war damals nicht nur permanent am glücklichen Grinsen -
durch die unbeschreiblich rasanten Fahrten durch schmale Gassen und belebte Straßen habe ich außerdem auf verrückte
Weise eine Art "Grundvertrauen" entwickelt, habe mich so angstfrei darauf eingelassen, dass sich ganz nebenbei auch
ein paar alte Ängste in Luft auflösten, die auf den ersten Blick gar nichts mit dem Straßenverkehr zu tun hatten: Seit
den Tuk-Tuk-Fahrten in Indien 2010 habe ich keine Höhenangst und keine Flugangst mehr!
Ursprünglich hätte es auch in Südindien eine Autorikscha-Fahrt für alle Reiseteilnehmer
geben sollen, die dann aber leider buchstäblich ins Wasser gefallen war. Doch der Gedanke,
Indien zu verlassen, ohne ein einziges Mal Tuk-Tuk gefahren zu sein, war unerträglich. Also
gab es für mich nur eine einzige Sache, die ich an diesem letzten indischen Nachmittag tun
wollte. Herr Rostrose war zunächst gar nicht sooo begeistert von meinem Vorhaben, doch
als ihm klar wurde, dass ich mich auch ganz allein im großen fremden Land auf die Suche
nach einem Tuk-Tuk-Fahrer machen würde, weil es für mich ausschließlich diesen einen
Wunsch gab, stellte er sich mit mir zusammen vor die Hotelanlage und wartete, bis eine
Autorikscha vorbeikam. Und wir brauchten nicht lange zu warten. Dann kam "unser" Tuk-
Tuk-Fahrer Vel (das ist sein Name, er sprach es aus wie "Will"). Hier unten seht ihr ihn -
und eine strahlende Rostrose.

Vel war mal wieder einer dieser Glückstreffer, die irgendwie typisch für Rostrosen-Reisen
sind. Er fragte uns, wo wir hinwollen und ich antwortete, dass das völlig egal sei, Hauptsache
Tuk-Tuk-Fahren. Er grinste - und fuhr ein Stück mit uns herum, dann fragte er, ob wir einen
Tempel sehen wollen. Aber ja doch, warum nicht, und so bekamen wir dann doch noch ein
bisserl Kultur ab - aber weitere Tempel wollten wir uns dann nicht mehr zeigen lassen - auch
wenn sie noch so faszinierend sind, waren wir davon nach zwei Wochen mit zahlreichen Tempeln
einfach schon übersättigt. Und so tuckerte Vel weiter mit uns herum und grinste und wunderte
sich wohl über die seltsamen Touristen, die er da aufgegabelt hatte. Zwischendurch erzählte er
uns von seiner Familie - seiner hübschen Frau und seinem zehn Monate alten Sohn - und
plötzlich kam ihm eine Idee - und er fragte uns, ob wir die beiden gern kennenlernen würden!
Und so kam es, dass wir statt eines Ortes, der in zahlreichen Reiseführern zu finden ist und
an dem wohl schon Tausende Touristen waren, das bescheidene Haus eines indischen Taxi-
fahrers kennengelernt haben!!! :o) Ich kann euch nicht beschreiben, wie rührend es war, als
Vel mit uns durch seine Wohngegend tuckerte, ganz stolz vorbei an Nachbarn und Freunden,
winkend und ihnen irgend etwas zurufend, woraufhin uns die Leute vom Straßenrand aus
ebenfalls zuwinkten. Und noch rührender war es, wie stolz uns Vel seine Frau und sein
Söhnchen vorstellte. Und dieses Vertrauen - ich durfte das Baby halten, während die zwei
rasch für jeden von uns eine Kokosnuss organisierten, die Vel im Hof hinter dem rosa
gestrichenen Häuschen aufschlug: Was für ein lieber Schatz, der Kleine, und gar nicht
schüchtern! Leider konnte Vels Frau nur ein paar Brocken Englisch, aber ich glaube, sie
sah uns an, wie sehr wir uns freuten! Natürlich versprachen wir, ihnen die Fotos zu
schicken, die wir von ihnen gemacht hatten, und Vel schrieb uns die E-mail-Adresse
seines Bruders auf. Leider war er sich nicht ganz sicher, uns so schrieb er mir die
Adresse in drei verschiedenen Varianten auf. Ich habe die folgende Collage an alle drei
Adressen geschickt und es kam keine Fehlermeldung zurück - allerdings leider auch
keine andere Rückmeldung von Vel oder von seinem Bruder, weshalb ich nicht weiß, ob
die Fotos jemals ihr Ziel erreicht haben. Ich wünsche es mir aber sehr, denn dieser kleine
Ausflug war für mich - auch wenn die gesamte Reise noch so viel Schönes und Interessantes
geboten hat - das glücklichste, magischste und unvergesslichste Erlebnis der zwei
südindischen Wochen... (Wir hatten übrigens nicht den Eindruck, dass Vel und seine Frau uns
nur in der Hoffnung auf eine fette Entlohnung so verwöhnten - ich hoffe aber natürlich
trotzdem, dass die beiden auch in dieser Hinsicht zufrieden waren mit den schrulligen
Fahrgästen aus Europa ;o))


Und so wird es euch bestimmt nicht wundern, dass ich das Geschenk, das mir unser Tuk-Tuk-
Fahrer und seine Familie außerdem noch gemacht hat, ganz besonders in Ehren halte. Kurz bevor
wir wieder aufbrachen, rannte Vel nämlich nochmals ins Nebenhaus - in dem seine Mutter lebt,
wie wir anschließend erfuhren - und brachte von dort ein Tuch mit, das er mir unbedingt
schenken wollte. Ich trug das lila-türkis gemusterte Tuch an unserem (musikalisch begleiteten)
Abschiedsabend - ihr könnt es unten auf dem Foto sehen, ... und bald schon werde ich es euch im
Rahmen einer "Modestrecke" noch genauer zeigen :o)

Auch von unserem "Boy" und unserem Busfahrer hieß es Abschied nehmen - ihr seht die beiden
hier links oben. Ja, und dann folgte nur noch eine kurze Nacht im Hotel und ein langer Rückflug...
Hoffentlich ist euch mein letztes Reiseberichts-Kapitel nicht zu lang geworden! Einen kleinen
Nachschlag wird es demnächst noch geben, in dem ich versuchen will, auf einiges einzugehen,
das ihr mir in euren Kommentaren geschrieben oder mich gefragt habt - doch im Grunde
war's das dann, ihr Lieben... und daher verabschiede ich mich für heute von euch mit einem
herzlichen Namaste!
herzlichen Namaste!
Hier könnt ihr durch den Reisebericht navigieren:
zurück: Klick zum 13. Kapitel
vor:Klick zum Epilog wird nachgereicht :o)
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Sollte einer der Links mal nicht funktionieren, gebt mir bitte Bescheid, damit ich das rasch
korrigieren kann! Danke!!! :o)
Fotos: Herr und Frau Rostrose und Monika Sch.
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Alles Liebe und reisefreudige Grüße, Eure Traude
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