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Südindien 8. Kapitel - Hausbootfahrt auf den Backwaters

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Namaste und Namaskaram, ihr Lieben!

Uuuh, WOW, was für eine wundervolle Resonanz auf mein ganz spezielles "Engels-;o))"-Posting!
Vielen herzlichen Dank für all eure Erlebnisschilderungen, Ansichten und für die Zeit, die ihr diesem
doch recht nachdenklich machenden Beitrag sowie euren klugen, interessanten und offenen Kommentaren
dazu gewidmet habt - egal ob nun "beipflichtend" oder nicht - ihr seid einfach super! Ich glaube, da wird
es irgendwann eine Fortsetzung oder Vertiefung oder Variation des Themas geben - aber das dauert
noch... (Bei mir hängen schließlich einige Beiträge in der "Warteschleife" - vom Modeshooting
über Schnee- und Katzenbilder bis hin zu den noch ausständigen Reiseberichts-Kapiteln...)

Heute könnt ihr euch ein wenig von alledem erholen, denn wir werden uns eine Zeitlang miteinander
treiben lassen. Im Reiseprogramm stand bei diesem 8. Tag "Leben und Landschaft in Zeitlupe" - diese
Worte finde ich sehr passend!


Auf einer Fläche von insgesamt 1900 km² erstreckt sich im Hinterland der Malabarküste ein Netz aus 
Wasserstraßen, das von Kochi bis Kollam reicht - die sogenannten Backwaters. Hier durften wir den
ganzen Tag und die folgende Nacht auf einem Hausboot verbringen – ein Höhepunkt der Reise, auf
den wir uns schon seit geraumer Zeit freuten!




Zum Glück gibt es auf den meisten Hausbooten drei Kabinen, und so konnten wir die Fahrt 
zusammen mit unseren beiden Freundespaaren genießen. Ich fand es herrlich geruhsam, mit dem 
Boot die Kanäle entlang zu tuckern und das Leben, das sich auf dem Wasser und links und rechts 
an den Ufern abspielte, zu beobachten.




Die Gäste der Hausboote wurden jeweils von drei Männern betreut: Einer von ihnen saß immer am 
Steuer, während die anderen beiden für unser leibliches Wohl sorgten. Mal gab esKokosnüsse zu 
trinken, dann überbackene Bananen, wer mochte, konnte sich jederzeit beim frischen Obst bedienen, und 
mittags sowie am Abend wurde köstlich aufgetischt. Ich musste bei scharfen oder frittierten Speisen
 zwar noch vorsichtig sein, da sich mein Magen und Darm immer noch ein bisserl empfindlich 
anfühlten, dochbeim köstlichen Fisch und dem fein gewürzten Reis konnte ich kräftig zuschlagen 
und genoss das so richtig.
 



 Zwischendurch gingen wir an Land, um diese christliche Kirche zu besuchen – und hatten das große 
Glück, dort auch gleich auf eine Hochzeitsgesellschaft zu treffen. Und so ergriffen wir natürlich die 
Chance, das Brautpaar und die Gäste ausgiebig zu fotografieren - und alle stellten sich freudig für
uns in Pose. Außerdem gab es dort eine süße Ziege, die sich zwischen den Öhrchen kraulen ließ (und
weil ich aus unerfindlichen Gründen den Geruch von Ziegen und Schafen heftig liebe, muss ich
solche Gelegenheiten nützen, sobald sie sich ergeben ;o))
 



Als dann die Abenddämmerung über uns heraufzog, konnten wir den Menschen an den Ufern 
wieder bei ihren Alltags-Verrichtungen zusehen – beim Waschen ihrer Wäsche, beim Fischen des 
Abendessens oder bei einem gemütlichen Plausch, ja sogar beim Zähneputzen. Als dann die Kalongs
abermals ihre Vampirflügel über uns ausbreiteten und die Sonne den Himmel einzufärben begann,
legten wir für die Nacht am Ufer an und Mano lud uns zu einem gemütlichen „Sundowner“ auf eines
der Hausboote ein.
 



Bevor wir loszogen, holte ich sechs Teelichter und ein Feuerzeug aus meinem Gepäck, die ich eigens 
für einen besonderen Zweck auf die Reise mitgenommen hatte – auf der unteren Collage könnt ihr
ein Bild davon sehen. Unsere Freunde Moni, Michael, Rosi und Hans sowie Herr Rostrose und ich 
bekamen jeder ein eigenes Kerzlein. Die setzten wir dann auf die sanften Backwater-Wellen und
schickten sie - eingehüllt in unsere Blütenketten - mit guten Wünschen für unsere Lieben daheim auf
die Reise. Dieses kleine Ritual hatte ich mir zu Hause vorgenommen, als feststand, dass wir nach
Indien fliegen würden, während meine Mutter immer noch im Krankenhaus lag. Natürlich durften
wir aber nicht nur an unsere Lieben denken, sondern auch an die Menschen, die hier mit ihren Booten
 ankerten oder am Flussufer leben, deshalb ließen wir die Teelichter nicht ewig schwimmen – sie
sollten schließlich keines der Hausboote in Brand setzen oder sonstigen Schaden anrichten.




Wir gingen also eine Zeitlang neben den schwimmenden Kerzen her, und als wir fanden, dass sie 
allmählich zur Gefahr werden konnten, nahmen wir Erdbrocken, die wir dafür schon vorbereitet
hatten, und bewarfen die Schwimmkerzen damit, bis alle ausgegangen waren. Das mag zwar nach
einem etwas unromantischen Ende klingen, doch wir beschlossen, es folgendermaßen zu sehen:
Auf diese Weise wurde unser Ritual durch die Einbeziehung der vier Grundelemente Feuer,
Wasser, Luft und Erde bereichert: Das Feuer der Kerzen, das Wasser, auf dem unsere Glückwunsch-
lichtlein dahintrieben, die Luft, durch die das Brennen der Kerzen erst ermöglicht wird und durch die
unsere guten Wünsche „in den Äther aufsteigen“ konnten -  und zuletzt die Erde, die verhinderte, dass
das Feuer etwas anrichtet, das unseren positiven Gedanken widerspricht.


Hier könnt ihr durch den Reisebericht navigieren:
zurück: Klick zum 7. Kapitel 
vor:Klick zum 9. Kapitel wird nachgereicht :o)
Zur Kapitelübersicht 

Sollte einer der Links mal nicht funktionieren, gebt mir bitte Bescheid, damit ich das rasch 
korrigieren kann! Danke!!! :o)


Fotos: Herr und Frau Rostrose
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Alles Liebe und reisefreudige Grüße, Eure Traude

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