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Südindien 7. Kapitel - Cochin und Malabarküste

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Namaste und Namaskaram, ihr Lieben!
Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄ƷƸ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄ƷƸ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ

Heute geht's weiter mit meinem "Südindien-Report". Es freut mich riesig, dass ihr wieder mit mir
mitreisen wollt - ein herzliches Willkommen an euch alle und ganz besonders an meine neuen 
LeserInnen - wie schön, dass ihr zur mir gefunden habt! Seid ihr bereit für einen Spaziergang durch 
Cochin, für Meeresluft, Strand, Kätzchen und Schmetterlinge und für noch vieles mehr? Fein, dann 
kommt doch bitte mit mir mit! ☺




Am 7. Tag unserer Reise kamen wir endlich "so richtig" ans Meer! Aber vorher hatten wir noch ein
bisserl was von der Besichtigung der Stadt Kochi (Cochin) nachzuholen. Und als allererstes musste
ich mal wieder einen Baumriesen umarmen, wie ich es bei Elisabeth"gelernt" und seither vielfach
praktiziert habe, unter anderem mehrmals im Verlauf unserer USA-Reise 2012, wo es ja ganz besonders
mächtige Exemplare zu sehen und zu herzen gab. Der indische Regenbaum stand den Sequoias an
Mächtigkeit aber nicht um vieles nach:


Klammeräffchen-Regenbaum-Umarmung ;o) und St. Francis-Kirche von außen und innen


Anschließend besichtigten wir die St. Francis-Kirche, die älteste europäische Kirche in Indien, die
ursprünglich im Jahre 1503 aus Holz erbaut und einige Jahre später aus Stein und Mauerwerk 
rekonstruiert wurde. Sie besitzt große historische Bedeutung, sowohl weil sie im Konflikt zwischen
den katholischen Portugiesen und den protestantischen Niederländern als einzige Kirche nicht zerstört
 wurde, als auch weil der portugiesische Entdecker Vasco da Gama (der im Jahre 1524 in Kochi
starb) ursprünglich in dieser Kirche begraben war. (Vierzehn Jahre später wurden seine sterblichen
Überreste jedoch nach Lissabon überstellt.) Allerdings ist das Gebäude in einem sehr herunter-
gekommenen Zustand. Es stand zwar ein (einsames und rostiges) Baugerüst davor, aber die Fassade
wirkte, als wäre St. Francis zuletzt im Jahr 1779 renoviert worden (wie es ja auch auf dem Schild
über dem Eingangstor nachzulesen ist ;o)).


Die Chinesischen Fischernetze von Kochi

Durch den natürlichen Hafen in der Mündung des Flusses Periyar profitierte die Stadt früh vom
Handel mit dem Ausland. An der Nordspitze der Halbinsel Fort Kochi befinden sich die berühmten
Chinesischen Fischernetze, die noch aus der Zeit vor Vasco da Gama stammen. Angeblich wurden sie
bereits im 13. Jahrhundert durch chinesische Kaufleute eingeführt. Vier Personen sind nötig, um die
schweren Holzkonstruktionen, an denen die Netze befestigt sind, zu bewegen. Heute  werden damit
nur noch wenige Fische gefangen, doch sie sind ein attraktives Ziel für Touristen und Fotografen. Die
in beträchtlichen Mengen die Wasserfläche bedeckenden Wasserhyazinthen stellen für die Fischer ein
großes Problem dar. Aus fotografischer Sicht wirken sie meiner Meinung nach allerdings durchaus
malerisch.




Und auch Fische (sowie Fische verzehrende Kätzchen ;o)) bekamen wir am nahegelegenen Markt
einige zu sehen. Die Kühlmethoden wirkten archaisch, aber der Geruch am Fischmarkt war weit
weniger schlimm, als ich es erwartet hätte. (Nunja, der Tag war aber auch noch jung...) In der
Umgebung gab es außerdem einige sehr schöne Häuser zu betrachten, das schönste von ihnen zeige
ich euch in der übernächsten Collage - und außerdem Herrn Rostrose beim Einkauf von Gewürzen :o))






Der Holländische Friedhof ist ein weiteres Relikt aus der Kolonialzeit. Alte Friedhöfe besitzen für
mich einen eigenen Reiz, vor allem, wenn die Grabsteine (oder in diesem Fall Sarkophage) bereits
von Moos überwuchert sind.

Der Holländische Friedhof von Kochi, ein Ambassador und Unmengen von Gewürzsäcken vor einem Laden


Nicht ganz so alt, aber vermutlich auch nicht mehr ganz jung ist das Fahrzeug in der oberen Collage.
Wagenmodelle wie dieses begegneten uns in Indien häufig. Der Hindustan Ambassador ist ein
wahrer Klassiker, er wird seit dem Jahr 1957 mehr oder weniger baugleich hergestellt. Man sieht
auch viele Ambassador-Taxis in Indien.

Hier noch ein paar andere Beispiele indischer Fortbewegungsmittel: Zweiräder (ob nun motorisiert
oder nicht) werden häufig zu zweit, zu dritt oder von ganzen Familien genützt. (Leider gelang uns 
diesmal kein Foto von 4- oder 5-fach besetzen Mopeds!) Bei Motorrädern gilt übrigens im 
Bundesstaat Kerala Helmpflicht - die aber nur den Fahrer betrifft. Daher sieht man immer wieder 
gut behelmte Vatis, die ihre Kleinkinder ohne Helm durch den irren indischen Verkehr kutschieren. 
Außerdem seht ihr hier ein paar LKW, die mindestens so überwuchert sind wie die Steinsärge am 
Holländischen Friedhof. Was hat es damit - und mit dem verbeulten Fahrrad, den schäbigen 
Autorikschas (Tuk-Tuks) etc. - auf sich? Sie alle stehen in der Nähe einer Polizeistation. Sie wurden 
irgendwann von der Polizei konfisziert - und bleiben in der Folge so lange stehen, bis der
betreffende Fall entweder fertig bearbeitet wurde oder der Besitzer sie wieder abholen kann (was
aufgrund von Gefängnisstrafen oder unbezahlbaren Geldbußen manchmal jahrelang dauert oder
überhaupt nicht passiert ;o)) ... 

Fortbewegung in Indien: per Motorrad oder Motorroller, zu mehrt oder allein auf dem Drahtesel,
häufig auch per Bus (siehe Haltestellenfoto links, 2. von oben); Stagnation der Fortbewegung findet
dann statt, wenn die Polizei das Fahrzeug beschlagnahmt hat.
✿✿✿✿✿ღღღ♥♥♥♥ღღღ✿✿✿✿✿
Übrigens darf ich demnächst im Blog bikelovineinen Gastbeitrag zum Thema Südindien
posten - derzeit bin ich dort mit einem Betrag über unsere Beinmuskel-unterstützte "Brückenbezwingung" 
in San Francisco vertreten - klickedicklick. Bei der "Fahrradfrau" geht es nämlich mit dem Fahrrad 
um die ganze Welt - eine schöne und spannende Aktion, wie ich finde - falls ihr dazu ebenfalls 
etwas beizutragen habt, meldet euch doch mal bei ihr! :o)
✿✿✿✿✿ღღღ♥♥♥♥ღღღ✿✿✿✿✿


Glücklicherweise waren wir auf keines dieser Fahrzeuge angewiesen und wurden per klimatisiertem
Reisebus zu unserem nächsten Ziel, einem schönen Strand-Resort an der malerischen Malabarküste
gebracht:

*Grins* - was ihr da rechts in der Collage seht, war allerdings nicht unsere tatsächliche Bus-Klimatisierung. 
Wir hatten schon eine richtige (heftig blasende ;o)) Klimaanlage - aber diese Ventilatoren waren offenbar als 
Ersatzgeräte für Notfälle neben jeder Sitzbank montiert. So ist Indien nun mal - voller interessanter Provisorien 
und unglaublicher Notlösungen ;o)) Und daher passte der Slogan, der auf unserem Bus stand, auch perfekt zum Land: 
"Incredible India". Links oben seht ihr das ganze Team: Mano, unseren Reiseleiter, kennt ihr ja schon - für 
dieses Foto hat er sich ganz besonders schick gemacht :o) - in der Mitte steht unser routinierter Fahrer Harish und 
ganz rechts Vinod, der sogenannte Boy oder Beifahrer, der unter anderem für die Wasserversorgung der Fahrgäste 
und fürs Reinigen des Busses zuständig ist. Und darunter ist unser Bus zu sehen... Die Fotos der obigen
 Collage stammen übrigens allesamt nicht von unserem 7. Reisetag, aber ich fand, dass es jetzt endlich mal 
an der Zeit ist, euch das tolle Team vorzustellen, das uns durch diese Reise begleitet hat.


Bei der Ankunft im Abad Turtle Beach Resort in der Nähe des kleinen Fischerdorfes Mararikulam 
wurden wir wieder mit Blumenkränzen und einer trinkbaren Erfrischung begrüßt. Während unser 
Gepäck auf Golfwagen verladen wurde, schlenderten wir gemütlich durch die Anlage, bis wir bei 
unserem hübschen Ferienappartment ankamen – und dort sofort  in Staunen versetzt wurden: Edis 
und mein „Häuschen“ grenzte nämlich unmittelbar an den sogenannten „Butterfly Garden“ und war 
ein kleines Paradies für sich.
 




Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ 
Ich habe solche Mengen an Schmetterlingen noch nie zuvor erlebt! Wie verzaubert stand ich in
diesem hübschen Garten – und war regelrecht „umschwärmt“ von Faltern der unterschiedlichsten Art
und Farbgebung! Ein unglaubliches Gefühl! Und dazu all die exotischen Blüten, die zum Teil von
drei, vier, fünf Schmetterlingen gleichzeitig besucht wurden.
Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ




Ein großes Schild am Eingang zum Garten klärte uns übrigens über die in der Region vertretenen
Arten auf – dennoch konnte ich nicht alle zuordnen und verlegte mich – genau wie Herr Rostrose –
darauf, die Butterflies und auch die Pflanzen zu fotografieren.





Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ 
Auf dem kurzen Weg zu Strand begegnete uns noch manch anderes Tier, zum Beispiel einige Gänse,
Reiher und Streifenhörnchen, abends gab es auch wieder Flughunde in der Luft und in Bäumen
hängend zu sehen, tagsüber waren es eher Möwen und Krähen, und über dem Meer kreisten auch
immer wieder Greifvögel mit weißen Köpfen. Wir nannten sie in Ermangelung besseren Wissens
„Weißkopfseeadler“, doch sie waren viel kleiner als die Wappenvögel der USA und hatten auch nicht
ihren stark gebogenen typischen Adlerschnabel. Inzwischen habe ich erfahren, dass es sich bei diesen
eleganten Gleitfliegern um Exemplare des in Südostasien stark vertretenen Brahminenweih handelt
(eine Habichtart, von der wir noch nie zuvor gehört hatten).





Am schönen und fast menschenleeren Strand (die Malabarküste ist touristisch noch kaum erschlossen)
entdeckten wir auch diese fast durchsichtigen Krebstierchen (vorige Collage links oben), die unter anderem
auf dem Speiseplan des Brahminenweihs stehen (wenn er sie denn rechtzeitig sieht, ehe sie in ihren kleinen
Sandlöchern verschwinden ;o)) Natürlich musste ich mit meinen Zehen gleich mal ins Meer. Wirkliche
Abkühlung war das keine, aber Herr Rostrose „erwischte“ mich dennoch kreischend, als ich gerade eben
von einer Welle überrascht worden war, die bis über die hochgezogenen Haremshosenbeine schwappte.
Später warfen sich Herr und Frau Rostrose dann natürlich auch noch in Badekleidung, aber da hatten
wir dann keinen Fotoapparat mehr bei uns, und somit bleibt euch der Anblick meines Alabasterkörpers
erspart ;o))





Es gab auch noch weitere Tiere an diesem Strand zu entdecken, und zwar diese drei entzückenden
jungen Kätzchen. Wir erfuhren, dass sie ihre Mutter verloren haben und von einem der Strandwächter
adoptiert worden sind. Normalerweise lassen wir in Indien die Finger von wild herumlaufenden Tieren,
bei diesen Kleinen gelang uns das allerdings nicht ganz – sie waren auch enorm schmusebedürftig.
Ihr seht unten Herrn Rostroses Füße bzw. Schuhe, die vom mutigsten der drei Kätzchen gleich
neugierig beschnüffelt und bekuschelt wurden. Die Damenhände und die (schön braun gebrannten)
Knie, die ebenfalls auf der unteren Collage zu sehen sind, gehören allerdings nicht zu mir, sondern zu
einer anderen Urlauberin, die ebenfalls ganz verliebt in die Kleinen war. Wir hoffen natürlich sehr,
dass die drei ohne ihre Mami eine Chance haben – aber immerhin werden sie gefüttert und gestreichelt,
das ist schon mehr, als manche andere Tiere bekommen…






Wir genossen den Strand und das Meer, bis sich der Himmel zu verfärben begann (da mussten wir
natürlich wieder unsere Kameras holen ;o)) – und als es dann ans Abendessen im Restaurant des
Ressorts ging, wurden wir auch noch mit einer Vorführung dieser hübschen Tänzerin überrascht.



Wenn ihr mehr über indischen Tanz erfahren wollt, kann ich euch diesen Link empfehlen - einer
Kathakali-Vorführung, wie sie darin ebenfalls genannt wird, konnten wir übrigens während unserer
Reise auch noch beiwohnen. Tanz hat in Indien vor allem eine religiöse Bedeutung. Hier wie dort
werden auf sehr anmutige Weise Geschichten aus der hinduistischen Mythologie erzählt, die wir
Europäer in den seltensten Fällen verstehen werden - doch wir können sie staunend betrachten und
uns daran erfreuen!

Im nächsten Kapitel geht's dann weiter mit einem traumhaft schönen Hausboot-Tag auf den
Backwaters von Kerala - ich hoffe, ihr habt auch dann wieder Lust, mitzureisen!
✿✿✿✿✿ Fortsetzung folgt! ✿✿✿✿✿

Hier könnt ihr durch den Reisebericht navigieren:
zurück: Klick zum 6. Kapitel
vor:Klick zum 8. Kapitel  (wird nachgereicht)

Zur Kapitelübersicht 

Sollte einer der Links mal nicht funktionieren, gebt mir bitte Bescheid, damit ich das rasch 
korrigieren kann! Danke!!! :o)


Fotos: Herr und Frau Rostrose
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Alles Liebe und reisefreudige Grüße, Eure Traude

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