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#Corona Extra 4: SARS-CoV-2 und die Umwelt

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Servus Ihr Lieben!


Vielen Dank für eure Kommentare zu meinem vorigen Beitrag #Corona Extra 3: Ein Thema, das polarisiert! Darin bin ich unter anderem auch der Frage nachgegangen, wer von der Pandemie profitiert. Wie ihr wisst, ist für mich das Thema Umwelt wichtig, daher stelle ich mir natürlich auch die Frage, ob die Umwelt von Corona profitiert. 

Man hört ja in diesem Zusammenhang viel Positives: In meinem Beitrag #Corona Extra 1: Die "stade Zeit" wird vorverlegt habe ich ein paar der aufbauenden Texte gepostet, die derzeit durch die sozialen Medien geschickt werden. Darin heißt es unter anderem, dass in Italiens Häfen wieder Delfine gesichtet werden und in Venedigs Kanälen wieder die Fische schwimmen. Durch die Einschränkung des Flugverkehrs - und generell durch die Verkehreinschränkungen - wurde der CO2-Ausstoß deutlich verringert: ein Wunsch, dessen Erfüllung vielen von uns vor kurzer Zeit noch utopisch erschien.

Können wir nun alle aufatmen - oder handelt es sich nur um eine kurze Verschnaufpause? Bringt Corona auch Nachteile für die Umwelt mit sich? Und könnte eine intaktere Umwelt Pandemien verhindern? Diese Fragen will ich heute zu beantworten versuchen. Dazu muss man aber als allererstes verstehen, wie SARS-CoV-2 entstanden ist.


 [Dieser Beitrag kann Werbung enthalten - durch Links zu externen Seiten, desweiteren durch Fotos, Orts-,
Firmen-, Lokal- und Produktnennungen... - die ohne Sponsoring, ohne Auftrag und ohne Bezahlung erfolgt.]
Fotos von HIER und HIER


Der Covid-19-Erreger ist nicht vom Himmel gefallen. 
Die Corona-Pandemie ist eine Folge menschlichen Handelns, 
eine Folge unserer Naturzerstörung und 
unseres ausbeuterischen Umgangs 
mit den Lebewesen dieses Planeten.
Zitat aus dem WWF-Newsletter -KLICK




Covid-19: Kein Zufall, sondern nur eine Frage der Zeit:
Zoonosensind Infektionskrankheiten, die auf natürliche Weise von Wirbeltieren auf Menschen übertragen werden können und umgekehrt. 60 % aller Infektionskrankheiten sind Zoonosen und davon wiederum kommt ein großer Prozentsatz (72 %) von Wildtieren.

Für die Wissenschaft ist das Auftreten von SARS-CoV-2 keine große Überraschung: Bereits im Jahr 2005 warnten die Virologen vom Wuhan Institute of Virology davor, dass Coronaviren in Fledermäusen auf Menschen übertragen werden und Pandemien auslösen können.  Fledermäuse und Flughunde können eine Unzahl von Viren beherbergen (Masern, Mumps, Tollwut, Marburg-Fieber, Ebola und andere, seltenere, nicht weniger gefährliche Krankheiten). Den Ansatz, sich Fledermäuse genauer anzusehen, "weil vielleicht Immunmechanismen gefunden werden können, die erklären, wieso diese Fledermäuse nicht erkranken" fände ich also ziemlich wichtig. "Diese Immunmechanismen gegenüber Corona-Viren und dem Ebola-Virus könnten Erkenntnisse liefern, die für den Homo sapiens von Bedeutung ist." (Zitat Prof. Dr. Vogt von HIER)

Fledermäuse sind die "Wirte", übertragen wird das Virus dann von anderen Tieren, die durch die Fledermäuse infiziert wurden. Überträger auf den Menschen waren im aktuellen Fall aller Wahrscheinlichkeit nach lebende oder frisch geschlachtete Tiere, die auf einem Wildtiermarkt - dem „Huanan Seafood Market“ in Wuhan - angeboten wurden.*) Das Fleisch, das dort verkauft wurde, stammte u.a. von Pangolinen (Schuppentieren), Schleichkatzen, Eichhörnchen, Rattenarten, Fasanen, Skorpionen und Schlangen.

*) Wobei ich mir natürlich so meine Gedanken darüber mache, dass sowohl das Forschungslabor als auch der Markt sich in Wuhan befinden. Aber Spekulationen bringen uns jetzt auch nicht weiter. Woher das Virus tatsächlich stammt, wird sich vermutlich nie zu 100 % klären lassen. Ich hoffe jedenfalls, dass für künftige Pandemien (die ja quasi auch schon "angekündigt" sind und die möglicherweise viel schlimmere gesundheitliche Folgen als Covid19 für die Menschheit haben) bessere Vorkehrungen getroffen werden als bisher - sowohl was die Forschung betrifft als auch die Schutzausrüstung - und auch, was die Natur betrifft, können wir einiges tun.



Fotos von HIER und HIER



Wildtiermärkte fördern die Wilderei, die Jagd bedrohter Arten 
und die Ausbreitung von Krankheiten. 
Sie müssen daher geschlossen werden. 



Artenschutz trägt zur Verhinderung von Pandemien bei:
Die illegale Jagd und der Wildtierhandel gehören neben dem Klimawandel und der Zerstörung von Lebensräumen zu den Ursachen des dramatischen, globalen Artensterbens. Manche Wälder gelten bereits als "leergejagt". Und die Zerstörung von Wäldern und anderen Lebensräumen wiederum fördert die Ausbreitung von Zoonosen. Wir müssen also, so gut es geht, gegen beides vorgehen.

Der WWF beschreibt in seinem Beitrag Wie uns Artenschutz vor Krankheiten schützen kann was die Klimakrise mit der Corona-Krise verbindet: Fast die Hälfte der einstigen Waldfläche auf der Erde hat der Mensch bereits vernichtet. Der Lebensraum für Wildtiere wird enger, und zwangsläufig müssen sie sich auf der Suche nach neuen Habitaten menschlichen Siedlungen annähern. Zusätzlich vertreiben die Folgen der Erderhitzung immer mehr Arten aus ihren angestammten Gebieten. "Das Problem sind nicht die Wildtiere, sondern unser enger Kontakt mit den Tieren, der es möglich macht, dass Krankheiten von Tieren auf den Menschen überspringen", so WWF-Artenschutzexperte Arnulf Köhncke. Mehr darüberHIER.

Weil das Problem des Wildtierhandels über China und das Coronavirus hinausreicht und in vielen Ländern zum Artensterben beiträgt, fordert die Organisation Rettet den Regenwald die weltweite Schließung solcher Wildtiermärkte. Bitte unterstützt auch ihr diese Forderung mit euer Unterschrift - hier geht es zur Petition: KLICK

Quellen:
https://www.mittellaendische.ch/2020/04/08/covid-19-eine-zwischenbilanz-oder-eine-analyse-der-moral-der-medizinischen-fakten-sowie-der-aktuellen-und-zuk%C3%BCnftigen-politischen-entscheidungen/




Weniger Tourismus - gesündere Welt?
Reisende gelten in den Augen mancher als Umweltzerstörer. Ich muss alle enttäuschen, die glauben, dass durch ein Ausbleiben des Tourismus eine bessere, gesündere Welt geschaffen wird. Manche wertvolle Orte dieser Welt werden nämlich nur deshalb unter Schutz gestellt, weil reisende Menschen sie besuchen wollen. Bleiben die Reisenden aus, hört auch der Schutz auf!


"Keine Touristen bedeutet große Not für Mensch und Natur" 


Fotos von HIER


Notruf aus Namibia - Corona-Krise bedroht Schutzgebiete:
Ein dramatischer Notruf kam dieser Tage von Chris Weaver, Direktor des WWF Namibia: SARS-CoV-2 hat nun auch den afrikanischen Kontinent erreicht und droht, sich unter anderem zu einer sozialen und ökologischen Katastrophe in Namibia auszuweiten. Tausende Menschen, die im Naturschutz und Tourismus arbeiten, werden ihre Jobs verlieren und dadurch in existenzielle Not geraten.

Es ist zu befürchten, dass in der Folge viele Menschen versuchen werden, sich und ihre Familien mit Wilderei über Wasser zu halten. Die menschliche Not betrifft also auch direkt den Naturschutz. Elefanten, Antilopen, Büffel und Löwen zählen zu den bedrohten Arten Namibias, deren Bestand sich in den letzten Jahren durch die Etablierung von Schutzgebieten allmählich erholt hat. Wenn die verarmte Landbevölkerung jetzt nur noch mit illegalem Wildtierhandel ihr Überleben sichern kann, werden viele dieser Tierarten erneut an den Rand des Aussterbens gedrängt.

Mit eurer Spende tragt ihr dazu bei, dass die Arbeitsplätze der GemeindewildhüterInnen für ein Jahr gesichert werden - somit erhält auch die unvergleichliche Natur Namibias die Hilfe, die sie jetzt so dringend wie nie zuvor braucht. Und - siehe oben - durch den Schutz der Arten tragt ihr zum Schutz vor Pandemien bei.
Hier geht es zum Notfallfonds für Namibias Wildhüter - KLICK
Auch aus anderen Schutzgebieten, die von der Corona-Krise und dem Ausbleiben der Touristen akut bedroht sind, kommen zahlreiche Hilferufe - hier gelangt ihr zur weltweiten Corona-Notspende - KLICK



Fotos von HIER und HIER



Nashulai braucht ein Wunder - dieses Wunder könnten wir sein:
Auch die Organisation Avaaz erhielt einen dringenden Hilferuf - aus dem Nashulai-Reservat, einem preisgekrönten Naturschutzgebiet in Kenia, das von den Massai geleitet wird. Denn den Menschen, die hinter diesem visionären Naturschutzprojekt stehen, droht jetzt Hunger und Elend.

Das Reservat lebt vom Tourismus und der ist durch die Folgen der Pandemie eingebrochen. Unzählige Massai haben deshalb ihre Jobs dort verloren. Es gibt kein Geld, kein Essen, keine medizinische Versorgung. Weil Parkwächter entlassen worden sind und die Armut zunimmt, könnten Wilderer bald Jagd auf die atemberaubenden Tiere des Reservats machen. 

Die Massai-Ältesten haben einen Notfallplan aufgestellt, um die Nahrungsversorgung sicherzustellen, Gesundheitseinrichtungen zu schaffen und die Tierwelt zu schützen. Doch dafür brauchen sie dringend Geld. 
Hier könnt ihr spenden, um diesem Hilferuf nachzukommen - KLICK.


Amazonas-Katastrophe im Schatten von Corona: 
Im Utopia-Nesletter vom 20. April wird beschrieben, welche Nachricht derzeit durch den Rost fällt, während die Welt vor allem mit dem Thema Coronavirus beschäftigt ist: Im Amazonasgebiet, dem größten Regenwald der Welt, werden gerade im Rekordtempo Bäume abgeholzt. 

Allein in Brasilien ist die Zerstörung immens: Im März 2020 wurde 30 Prozent mehr Regenwald abgeholzt als im März des Vorjahres. Die Corona-Krise beeinträchtige fast alle Bereiche der brasilianischen Wirtschaft, aber nicht die Umweltzerstörung, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Die brasilianische Umweltbehörde „IBAMA“ schickt aktuell als Vorsichtsmaßnahme gegen das Coronavirus weniger KontrolleurInnen in gefährdete Gebiete. 

Mitverantwortlich für die erhöhte Regenwaldvernichtung ist Reuters zufolge der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro. Seit seinem Amtsantritt im vergangenen Jahr sei die Abholzungsrate stark angestiegen, da Bolsonaros Politik illegale Holzfäller, Viehzüchter und Spekulanten ermutige.

So könnt ihr den Regenwald schützen:
Um den Regenwald effektiv zu schützen, sind vor allem politische Maßnahmen nötig. Aber auch jede/r Einzelne kann versuchen, etwas dagegen zu tun. Utopia rät in diesem Zusammenhang zu folgendem:

  • Kaufe kein Fleisch, das aus Südamerika importiert wurde.
  • Kaufe kein Fleisch, keine Eier und keine Milchprodukte aus industrieller Massentierhaltung: Die Tiere werden mit Soja gefüttert, für dessen Anbau womöglich Regenwald abgebrannt wurde. (Der Umwelt zuliebe gilt bei Fleisch ohnehin: Weniger ist mehr.)
  •  Vermeide (konventionelles) Palmöl – auch dafür wird Regenwald gerodet.
  • Kaufe keine Möbel aus Tropenholz.



Fotos von HIER und HIER



Bäume pflanzen fürs Klima - und für eine Welt, die besser gegen Zoonosen gerüstet ist:
Denkt im Zusammenhang damit bitte unter anderem an Ecosia, die Suchmaschine, die Bäume pflanzt! Hier geht's zu einem Interview mit dem Ecosia-Gründer Christian Kroll: KLICK.

Eine weitere der empfehlenswerten Organisationen, die Bäume pflanzt fürs Klima, ist Treedom. In meinem vorigen Post stellte ich euch "ein Video, das Bäume pflanzt" vor und schloss daran eine Bitte - nämlich  auf ein ganz besonderes Video zum Earth Day 2020 hinzuweisen: Pro 1.000 Views verpflichtet sich Treedom, je einen Baum zu pflanzen.

Anlässlich des Internationalen Tags des Baumes (25. April 2020) verlinke ich diesen Teil des Beitrags noch einmal. Seht euch bitte dieses Video an - und teilt es (via Faceebook, WhatsApp, in eurem Blog, per Mail oder was euch sonst noch so einfällt). Jeder Klick zählt.

https://www.youtube.com/watch?v=_nDUxCVcZpo&feature=share&fbclid=IwAR2UcZY9bB7SsrWrHA0ah2TNiOkDum1hmAXAuB2sWrxVVH-cw9LWrc9buDY



Corona und das Meer:
Die Greenpeace-Expedition von Pol zu Pol ist nun zu Ende, doch die UN-Verhandlungen über den Schutz der Hohen See mussten aufgrund der globalen COVID-19 Pandemie vorerst auf Eis gelegt werden. Bedeutet dies das Aus für die Meeresschutzarbeit? Greenpeace sagt: Ganz sicher nicht!  Doch das vielfältige Leben in den Ozeanen können wir nur gemeinsam schützen.

Die Forschungsergebnisse der Greenpeace-Expedition werden nun sorgfältig ausgewertet, um sie so schnell wie möglich internationalen Entscheidungsträgern präsentieren zu können. "Denn eines ist klar: Es muss sich dringend etwas ändern. Wir können nicht so weitermachen wie bisher, indem wir unsere Meere plündern, zerstören und verschmutzen als gäbe es kein Morgen! Deshalb müssen sich die Vereinten Nationen auf einen starken globalen Ozeanvertrag einigen."

Unsere Ozeane brauchen weiterhin unsere Hilfe. Unterschreibt und teilt bitte diese Petition für die Errichtung eines weltweiten Netzwerkes an Meeresschutzgebieten jetzt mit Freunden und Familie:  KLICK

Greenpeace-Schiff

Profitiert die Umwelt also von Corona?
Ihr seht, die Umwelt profitiert leider nur bedingt. Da und dort wirken sich Verkehrseinschränkungen positiv aus, andernorts wiederum rücken jetzt gerade wichtige Projekte in den Hintergrund und in manchen Fälle verschlechtert sich die Situation sogar drastisch!

Es wird jedenfalls nicht so sein, dass "nach Corona" kein Druck auf die Regierungen mehr nötig ist, weil alle vernünftig geworden sind und weil sich die Umwelt wieder nachhaltig erholt hat. Sie kann nur mal kurz aufatmen - und auch das nur zum Teil...

WENN es dauerhaft besser werden soll, müssen wir wachsam bleiben und den Regierungen nicht gestatten, wieder zum "Busines as usual" zurückzukehren ... Denn momentan steht zu befürchten, dass Geld, das ursprünglich für den Klimaschutz verwendet werden sollte, nun zum Wiederankurbeln der Wirtschaft verwendet wird. 

Ich habe hier ein Video für euch, das zu diesem Thema passt. Es trägt zwar den nicht so positiven Titel "Warum das Coronavirus die Umwelt nicht retten wird" - KLICK - (in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln); es zeigt aber ab der Mitte durchaus positive Möglichkeiten auf.

Wir werden also weiterkämpfen müssen - haben aber durch Corona unter Umständen eine andere Argumentations-Grundlage erhalten...

Bleiben wir dran!


Zu meinen vorangegangenen "Corona-Beiträgen" kommt ihr hier:




 Alles Liebe, eure Traude


Gerne verlinke ich passende Beiträge bei: 
Novas Linkups - wie Glockentürme oder T in die neue Woche,
Artis Schilderwald-Linkup,
My week in colours von Maren - Farbwunder Style, Style Splash von Emma,


PS:
Weitere Links zum Themenkreis:
  • Fünfter Weltweiter Klimastreik am 24. April, diesmal ONLINE - verschiedene Organisationen laden zum Klimastreik ein – aus gegebenem Anlass nicht draußen auf der Straße, sondern im virtuellen Raum. Auch im Netz lässt sich Lärm machen! Fridays For Future Austria - Fridays for Future Deutschland
Whats App Image 2020 04 17 at 09 01 39
Bildquelle KLICK




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